Designchef von Tesla kritisiert Apples Produktpolitik
Der Designchef vom Autobauer Tesla äußert sich kritisch zu Apples Produktpolitik und bemängelt, dass die Veröffentlichung neuer Geräte keine Spannung mehr auslöse.
Bisher konkurrieren Apple und Tesla noch nicht auf den gleichen Geschäftsfeldern, was sich allerdings mit der Vorstellung des geheimnisvollen Apple Car durchaus in Zukunft ändern könnte. Trotz der bis dato noch unterschiedlichen Branchen, stichelten beide Beteiligten in der Vergangenheit bereits gegeneinander. Sollte Apple mittelfristig tatsächlich in den Automobilmarkt einsteigen, dürft dies nicht unbedingt zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen beiden Unternehmen beitragen.
In den Jahren 2010 bis 2015 warb Tesla eine Reihe hochrangigen Apple-Managern, Retail-Spezialisten und Designern ab. Im Gegenzug griff Apple ebenfalls in die Personalkiste von Tesla, was Elon Musk damals mit einer Spitze gegen den iPhone-Hersteller kommentierte: Apple wäre nur eine Art Friedhof für erfolglose Tesla-Mitarbeiter, die bei dem ambitionierten Unternehmen erfolglos blieben und nun bei Apple anheuerten.
Im Jahr 2014 sollen sogar Gespräche zwischen Apple und Tesla stattgefunden haben, in denen es darum ging, den damals noch schwächelnden Autobauer zu übernehmen. Nachdem zu Beginn des darauffolgenden Jahres klar wurde, dass Apple selbst Milliarden in die Entwicklung eines eigenen Autos investiert, waren sämtliche Spekulationen rund um das Thema Übernahme vom Tisch. Fortan ging Tesla mit Lob gegenüber Apple spärlich um.
Tesla kritisiert Apples Produktpolitik
Franz von Holzhausen ist Designchef von Tesla und rechnet in einem Interview mit dem iPhone-Hersteller ab. Dabei geht der sehr deutschklingende Manager vor allem auf Apples generelle Produktpolitik ein. Von Holzhausen zufolge können sich Kunden von Apple nur noch sehr selten auf wirkliche Neuerungen freuen. Es fehle im Vorfeld eines Apple-Events die Spannung. In der Regel handelt es sich bei Apple nur noch um Fortsetzungen mit kleineren Anpassungen.
Dass er aufgrund seiner persönlichen Vorliebe für den Bereich Fitness eine Apple Watch trage, gibt der Manager dabei nur ungern zu. Das Produkt als solches spreche ihn wenig an, allerdings biete bisher kein anderer Hersteller eine solche Fülle an Gesundheitsfunktionen.
Diskussionen auf Twitter
Im Anschluss an das Interview haben sich auf der Social Media Plattform Twitter ausgiebige Diskussionen rund um die Behauptungen des Tesla-Managers entwickelt. Die Meinungen gehen dabei, wie immer, weit auseinander. Zum einen habe Apple mit der Apple Watch damals ein Marktsegment geschaffen, das es bis dato nicht gab und ist auf diesem Gebiet nach wie vor unangefochtener Marktführer. Auch die Entwicklung der eigenen M1-Chips sorgte nicht nur im Kreis der Apple-Sympathisanten für Aufsehen.
Außerdem bemängeln Befürworter von Apple die fehlende Reflexion Teslas. Auch der Autobauer habe seit seinem ersten Fahrzeug weiterhin nur "normale" Autos mit stetigen Anpassungen veröffentlicht. Sobald sich Unternehmen auf einem Niveau wie Tesla oder Apple befinden, wäre es illusorisch anzunehmen, dass in regelmäßigen Abständen marktverändernde Neuheiten vorgestellt werden.
Kritiker von Apple werfen jedoch ein, dass der Konzern Apple mittlerweile so groß geworden ist, dass ein Großteil der eingesetzten Energie in die Verwaltung des Imperiums fließt. Energie, die an anderer Stelle für die kontinuierliche Weiterentwicklung und Gestaltung neuer Produkte fehle.
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