Deutschland schränkt Benutzung von Zoom ein, Taiwan verbietet es komplett
Trotz angekündigter Maßnahmen zur Rettung von Zooms Ruf kann das Unternehmen keine Atempause schnappen.
In den letzten Wochen hat Videokonferenz-App Zoom starke Kritik annehmen müssen. Unter den genannten Punkten fallen jedoch nicht unbedingt fehlende Features, sondern falsche Versprechen und große Sicherheitslücken welche als fahrlässige Brüche der Privatsphäre gesehen werden können. Gerade in der jetzigen Zeit, in denen Apps wie Google Hangout oder das neu überholte Skype essentiell für Unternehmen werden um die Produktivität im Arbeitskreis aufrecht zu erhalten, ist dies kritisch für Zoom, da eine Masse an potentiellen Nutzern dadurch eingeschüchtert werden und verloren gehen.
Um gegen diese Anschuldigungen und das sinkende Image vorzugehen, hat CEO Eric S. Yuan vor ein paar Tagen eine Generalüberholung der Zoom App angekündigt. Hierbei sollen nicht nur "Bug Bounties" erweitert und ermutigt werden, sondern unter anderem eine Reihe an "White Box" Penetrationstests durchgeführt werden, was Sicherheitsexperten vollen Zugriff auf das interne Setup von Zoom gibt und Lücken im System so gründlich wie möglich ausfiltern lässt. Ebenfalls bietet Yuan ab heute eigene Webinare an, welche Benutzer über Updates in Sachen Sicherheit informieren soll. Allerdings kommen diese zugegebenermaßen tiefgehenden Maßnahmen anscheinend zu spät für manche Regierungen, denn heute hat das deutsche Außenministerium die Nutzung von Zoom auf allen staatseigenen Computern verboten.
Das vierte Verbot, das erste Verfahren
In einer Nachricht an die Mitarbeiter der Regierung wurde so bekannt gegeben, dass die App mit zu vielen Sicherheitslücken zu kämpfen hat und zu einer zu riskanten Option für interne Videokonferenzen macht. Trotzdem sei Zoom schon auf vielen Systemen von internationalen Partnern integriert, und eine vollständige Sperre auszuüben wäre an diesem Punkt regelrecht unmöglich; daher dürfen Mitarbeiter die App in Krisensituationen auf eigenen Geräten trotzdem nutzen. Im Gegensatz zu einer anderen Regierung ist dies jedoch sogar noch eine moderate Maßnahme, denn Taiwan hat mit dem gestrigen Tag die Benutzung von Zoom komplett verboten - für Unternehmen und die Regierung gleichermaßen.
Taiwan stellt hier nicht die erste Instanz eines Verbotes von Zoom dar, denn schon vorher haben das Institut für Bildung in New York und Elon Musks SpaceX ein Verbot für die Benutzung auf internen Systemen ausgesprochen. Als erste Regierungsform die ein Verbot ausspricht ist Taiwan jedoch trotzdem besonders, was einen starken Schlag gegen das ohnehin schon angeschlagene Image von Zoom bedeutet. Gepaart mit dem gestern unterbreiteten Gerichtsverfahren von Zoom-Aktieninhaber Michael Drieu, als Reaktion auf Zooms Sicherheitslücken die zu einer Fall an Aktienwerten der App geführt haben, sieht die Zukunft für den Anbieter zunächst nicht gerade rosig aus.
Wie CEO Yuan auf das Verfahren oder die Verbote reagieren wird ist noch unbekannt, allerdings kann angenommen werden dass diese bei seinen kommenden Webinaren angesprochen werden.
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