Ehemaliger Sicherheitschef von Facebook wird als Konsultant für Zoom eingestellt

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Yannick

Zoom CEO Yuan zieht alle Register, um Vertrauen in die App zurück zu gewinnen - prominente Sicherheitsbeauftragte zählen nun zu den Mitteln.

Ehemaliger Sicherheitschef von Facebook wird als Konsultant für Zoom eingestellt

Videokonferenz-App Zoom hat in den letzten Wochen sehr viel Flak abfangen müssen. Grobe Sicherheitslücken, falsches Marketing und fahrlässige Eingriffe in die Privatsphäre der Nutzer zählen unter den Anschuldigungen, mit welchen sich CEO Eric S. Yuan umgeben musste. Diese Vorwürfe scheinen allerdings nur mehr zu werden, und der angeschlagene Ruf der App wird von Tag zu Tag schlechter; nicht nur aufgrund der eigentlichen Fehler, sondern auch anhand der weitflächigen Maßnahmen die nun von Unternehmen und Regierungen gleichermaßen eingeführt werden.

Nach der internen Mitarbeiter-Notiz des deutschen Innenministeriums über die Benutzung von Zoom am Arbeitsplatz, welche nur in absoluten Notfällen geduldet wird, und dem strikten Verbot für die taiwanesische Regierung, SpaceX und dem Institut für Bildung in New York Zoom zu benutzen, legen nun auch Google und der US-Senat in Sachen Verboten vor.

Während sich dies bislang im US-Senat nur auf einen Rat, die App nicht zu benutzen beschränkt, gibt Google seinen Mitarbeitern die klare Anweisung, Laptops mit bereits installiertem Zoom nicht mehr zu benutzen. All dies sind essentiell angesehene Maßnahmen für eine App, dessen Sicherheitslücken für größere Institute oder gar Regierungen verheerende Folgen darstellen könnten. Und das trotz der Ankündigung, dass Zoom sich nun ganz auf die Behebung dieser Sicherheitslücken fokussieren will - mit allen möglichen Vorkehrungen, selbst sogenannten "White Box" Penetrationstests.

Ein altbekanntes Gesicht soll für frischen Wind sorgen

Um Vertrauen zurück zu gewinnen, muss sich CEO Yuan nun vor Benutzern, Firmen und Regierungen beweisen. Und um dies zu bewerkstelligen muss ein neues Gesicht ran, ist was sich Yuan wahrscheinlich gedacht hat, denn in einem Bericht auf Medium hat Alex Stamos, ehemaliger Sicherheitschef von Facebook, bekannt gegeben dass er letzte Woche auf eine Position als Sicherheitskonsultant für Zoom angesprochen worden ist.

Dabei betont Stamos, dass er "nicht Mitarbeiter oder Manager von Zoom ist, und auch nicht für die Firma spricht". Stamos sei hier einfach an der Rolle interessiert, die Zoom zurzeit im öffentlichen Leben spielt - von einer mittelgroßen IT-Firma zu einem essentiellen Bestandteil vieler Unternehmen - und sich der Herausforderung stellen möchte, die die gesamte Technik-Industrie in der Zeit von COVID-19 beschäftigt: "Konsumenten bestärken, ohne dabei die zu bestärken, die diese ausnutzen wollen".

Alex Stamos ist für seine herausragenden Leistungen in Sachen Software-Sicherheit bekannt. Er hat bereits Verwundbarkeiten in den sonst starken macOS Versionen aufdecken können, hat die NSA herausgefordert, ihre Backdoors gut genug zu verschlüsseln um Zugang für ihn unmöglich zu machen, und ist als Digital Privacy Expert Witness für Google und die Electronic Frontier Foundation tätig gewesen. Inwiefern genau sich Stamos in den Vorgang, Zoom von Grund auf sicherheitstechnisch zu überarbeiten integriert, bleibt abzuwarten.

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