Entwickler der Halide Camera App geben Einsicht in das neue Update

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Yannick

Vor ein paar Wochen hat eine der größten Kamera-Apps im App Store das erste Update in 2020 erhalten - das Entwicklerteam dahinter klärt nun auf, wie jenes auf neueste Technologie zugreift.

Entwickler der Halide Camera App geben Einsicht in das neue Update

Halide Camera ist eine der populärsten Kamera-Apps auf dem App Store, bekannt und von vielen professionellen Fotografen genutzt dank der vielseitigen Tools die die App bietet. Viele Stimmen sagen, dass Halide Camera die App ist, die am besten eine professionelle Kamera simulieren kann - dank Features wie genauem Autofokus, Depth Peaking und einem speziellen Fokus auf das RAW Dateiformat, welches Bilder so unkomprimiert und unbearbeitet wie möglich ausgeben kann. Ende März hat Halide ein großes Update erhalten, welches diese RAW Aufnahmen mit dem Smart RAW Modus noch weiter verbessern und mit einer eigenen Belichtungs-Engine die Bilder ohne Rauschen aufnehmen kann, welche speziell auf die Fähigkeiten der iPhone 11 Modelle und iOS 13 optimiert ist. Dies war jedoch noch nicht alles, denn auf dem iPad Pro ist ebenfalls native Unterstützung des neuen LiDAR-Scanners hinzugefügt worden, welche im Kontrast zu der Unterstützung der Ultra Wide Angle Kamera des iPhone 11 steht. Mit einem neuen Blog Post weist das Entwicklerteam so die Details dieser neuen Features im Vergleich mit den alten Versionen und Aufnahmen ohne LiDAR-Scanner/UWA Kamera auf.

Messung von Licht in Picosekunden (!)

Zunächst geht das Halide-Team in die Details der Ultra Wide Angle Kamera von Handy und Tablet, und wie jene das Bild beeinflussen:

"Das iPhone 11 und 11 Pro haben einen signifikant größeren (und besseren) Sensor mit der Kamera, wenn man jene mit dem iPad Pro vergleicht. Der Ultra-Wide Sensor der Kamera ist qualitätsmäßig zwar vergleichbar mit dem iPad Pro, allerdings leidet die iPad Version trotzdem unter geringerer Auflösung. Die Hardware auf dem Gerät ist nun mal leider nicht da, um den Nachtmodus, die Deep Fusion Funktion oder selbst einen Porträtmodus zu unterstützen."

Danach gibt das Entwicklerteam Informationen über die Benutzung des LiDAR-Scanners bekannt, und wie jener besonders Bilder mit hoher Reichweite unterstützt:

"Der LiDAR-Sensor, auch bekannt als 3D 'Time of Flight' (ToF) Scanner bekannt, ist ein Scanner der exzeptionell gut darin ist, Reichweite zu messen. Sensoren von regulären Kameras sind gut darin, fokussierte Bilder in Farbe aufzunehmen. Der LiDAR-Sensor tut nichts in der Art. Es stoßt kleine Lichtpunkte aus und misst, wie lange diese Punkte brauchen um, nach Abprall von der Umgebung, zum Sensor zurückzukehren. Es hört sich vielleicht verrückt an, aber der Sensor misst etwas, was sich ungefähr in Lichtgeschwindigkeit bewegt. Das Zeitfenster dieser Messung sind gerade einmal ein paar hundert Picosekunden. Pico? Ja, Pico - das ist noch eine Stufe kleiner als Nanosekunden! Eine Picosekunde ist 0.000000000001 Sekunden. Zählt die Nullen. [...] Der Name LiDAR selbst ist eine Anspielung auf RADAR, allerdings benutzt es keine gefährlichen Radiowellen sondern Infrarot Licht."

Warum kein Porträtmodus?

Ebenfalls erklärt das Entwicklerteam warum die iPad Pro Version keinen Porträtmodus mit dem LiDAR-Scanner unterstützt:

"Der Face ID Sensor versucht, eine Umgebung der Größe eines menschlichen Gesichtes auszumessen, welches genügend Genauigkeit besitzt um als Sicherheitsmethode zu funktionieren. Der LiDAR-Sensor versucht, eine Umgebung in Größe eines Raumes in einem standardmäßigen Haus auszumessen, und es ist genau darauf optimiert. Der einzige Grund warum wir die Möglichkeit, dass ein Porträtmodus mit LiDAR irgendwann möglich ist, nicht komplett verneinen, ist weil das Lernen von Maschinen faszinierend ist. Die Datentiefe des iPhone XR ist ziemlich rau, aber kombiniert mit einem neuralen Netzwerk ist es gut genug, einen Porträtmodus zu benutzen. Falls Porträtmodus jedoch in der Zukunft eine Priorität darstellen sollte, würden wir auf Apples Verwendung der doppelten Kamera als Möglichkeit wetten."

Die Verwendung der Datentiefe des iPhone XR ist jedoch aufgrund eines Mangels an zugehörigen APIs für Entwickler unerreichbar, was die Einbindung jener in Halide für die Entwickler unmöglich gestaltet. Das Entwicklerteam betont ebenfalls, dass der LiDAR-Sensor zwar "traditionelle Fotografie noch nicht erweitern kann", allerdings "die Türen zu neuen Verwendungsmöglichkeiten öffnet, welche machtvoll sind und Kreativität des Nutzers in ihrem eigenen Sinne fördern werden".

Halide Camera ist für 6,99€ im App Store erhältlich.

Der bisherige Preisverlauf und Preisalarm lässt sich wie immer in unserer AppTicker App, oder auf der AppTicker.de Website einsehen.

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