TikTok: US-Behörde fordert Verbannung aus dem App Store
Die Videoplattform TikTok gerät aktuell erneut unter scharfen Beschuss einer US-Behörde. Diese fordert sowohl von Google als auch von Apple die Verbannung der App aus den jeweiligen Stores.
Die Anwendung TikTok kann auf einen kometenhaften Aufstieg zurückblicken. Die Kritik an dem sozialen Videonetzwerk reißt deswegen allerdings nicht ab. Bereits die vorherige US-Regierung unter Präsident Donald Trump behielt das hinter TikTok stehende chinesische Unternehmen ByteDance stets im Auge. Es standen Vorwürfe im Raum, dass persönliche Daten von US-Nutzern an das kommunistische Regime im Reich der Mitte weitergegeben werden könnten.
Präsident Trump forderte gar ein Verkauf der App an ein US-Amerikanisches Unternehmen. Aus den Plänen wurde allerdings bekanntlich nichts, genauso wenig konnte die Anwendung verboten werden. TikTok hat sich rund um den Globus zu einer der erfolgreichsten Apps in den digitalen Softwareläden von Google und Apple entwickelt und ist vor allem bei jungen Nutzern eine feste Größe.
FCC nimmt Kontakt zu Apple und Google auf
Nachdem es zuletzt still um das Thema wurde, gerät TikTok in den USA nun erneut ins Visier von Behörden. Die Federal Communications Commission (FCC) verschickte offizielle Schreiben an Apple und Google, in denen die Konzerne dazu aufgefordert werden, die Anwendung aus dem Google Play Store und dem App Store von Apple zu entfernen. Der vier Seiten lange Brief wurde vom FCC-Vorsitzenden Brendan Carr selbst in der vergangenen Woche auf Twitter veröffentlicht.
Eigenen Angaben zufolge reagiert die amerikanische Behörde auf einen etwa zwei Wochen alten Bericht von Buzzfeed, nach dem Angestellte von TikTok in China uneingeschränkten Zugriff auf Daten von US-Nutzern hätten. ByteDance hat diesen Darstellungen in der Vergangenheit stets widersprochen.
FCC sieht in TikTok nationales Risiko
Von TikTok gehe dem Schreiben an Apple und Google zufolge ein "inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit" aus. Das hinter TikTok stehende Unternehmen ByteDance stehe mit der Kommunistischen Partei Chinas in Verbindung und unterliege entsprechenden chinesischen Überwachungsgesetzen.
Der Vorsitzende der Regulierungsbehörde verweist in dem Zusammenhang darauf, dass Indien als größtes demokratisches Land der Welt TikTok bereits aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten habe. Außerdem sehe Carr einen klaren Verstoß gegen die App-Store- und Play-Store-Richtlinien, da chinesische Mitarbeiter von ByteDance auf sensible US-Nutzerdaten zugreifen können. Alleine diese Tatsache sei Grund genug, die App aus den Stores von Apple und Google zu entfernen.
Apple CEO Tim Cook und Google-Chef Sundar Pichai haben von der FCC eine Frist bis zum 8. Juli erhalten. Bis dahin sollen beide Konzerne zu TikTok Stellung beziehen. Dabei ist jedoch fraglich, ob die FCC die notwendigen Befugnisse besitzt, um über eine tatsächliche Entfernung der TikTok-App aus den digitalen Softwareläden zu entscheiden.
Eine öffentliche Stellungnahme beider Adressaten blieb bisher aus. Nur TikTok wies die Vorwürfe in einer kurzen Stellungnahme gegenüber CNBC erneut zurück. In Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten wolle man demnächst alle Sicherheitsbedenken aus der Welt schaffen, so die Videoplattform.
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