WhatsApp: Kehrtwende bei neuen Datenschutzrichtlinien
Der Tag, bis zu dem WhatsApp-Nutzer den geänderten Datenschutzbestimmungen zugestimmt haben müssen, rückt näher. Wie es scheint, hat der anhaltende Protest gegen den Messenger Wirkung gezeigt.
Nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook im Jahr 2014 versprach der Konzern hoch und heilig, keine Daten zwischen WhatsApp und Facebook auszutauschen. Zwei Jahre später war von der Versprechung nicht mehr viel übrig und Facebook begann, entgegen seiner einstigen Aussagen, mit dem Datenaustausch. Da Facebook bekanntlich den Großteil seines Geldes mit platzierter Werbung, basierend auf den Daten seiner Nutzer, verdient, war die Kehrtwende dahingehend im Nachhinein vorhersehbar. Die bis dato vorhandene Möglichkeit, diesem Austausch zu widersprechen, soll nun mit den neuen Datenschutzrichtlinien wegfallen.
WhatsApp macht Rückzieher
Nachdem WhatsApp die neuen Regeln veröffentlichte und die Zustimmung bis zum 8. Februar diesen Jahres forderte, brach über den Messenger ein regelrechter Shitstorm ein. Schlussendlich gab sich der Dienst dem Druck hin und verlängerte die Frist zur Zustimmung bis zum 15. Mai. In der Zwischenzeit stellte WhatsApp klar, mit welchen Konsequenzen Nutzer rechnen müssen, wenn sie den neuen Richtlinien nicht zustimmen sollten. So sollen die Konten der Betroffenen ab einem bestimmten Zeitpunkt inaktiv geschaltet werden. Neue Nachrichten kommen dann beim Betroffenen noch an, darauf antworten funktioniert jedoch nicht mehr. Über diesen Weg erhofft sich WhatsApp, die Nutzer auch nach dem 15. Mai noch zur Zustimmung zu bewegen. Sollte dies jedoch auch nicht greifen, wird das Konto nach einer gewissen Zeit gelöscht, so bisher die Ausführungen des Messengers.
Wie es scheint, geht WhatsApp nun erneut einen Schritt zurück. Einem Bericht von TNW zu Folge, wird WhatsApp keine Accounts löschen. In dem Artikel wird ein Statement des Dienstes zitiert:
"Obwohl die Mehrheit der Benutzer, die die neuen Nutzungsbedingungen erhalten haben, diese akzeptiert haben, verstehen wir, dass einige Leute noch nicht die Möglichkeit hatten, dies zu tun.
Es werden keine Konten am 15. Mai aufgrund dieses Updates gelöscht und auch niemand wird die Funktionalität von WhatsApp verlieren. Wir werden in den nächsten Wochen weitere Erinnerungen an die Nutzer senden."
Es wird hiermit der Eindruck vermittelt, dass den Nutzern eine weitere, bisher unbekannte Fristverlängerung eingeräumt wird. Wahrscheinlich erhalten die Betroffenen jedoch nur in regelmäßigen Abständen weitere Erinnerungsnachrichten, bis der Dienst irgendwann kleinlaut aufgeben wird.
Der Druck auf den Messenger ist nach wie vor immens. Die Angst ist groß, dass weitere Nutzer zu Konkurrenten wie Signal, Threema oder Telegram abwandern könnten.
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2 Kommentare
Was tun?
Was kann man tun, wenn man dem Druck bereits nachgegeben, den neuen Bedienungen zugestimmt hat und nun dies rückgängig machen möchte?
Hendrik
Theoretisch Widerruf
Ein Widerruf auf erteilte Zustimmungen ist grundsätzlich immer möglich. Wohin dieser Widerruf geschickt werden kann, ist jedoch die zweite Frage. Über die App ist es (wenig verwunderlich) nicht möglich. Auf der Website dreht sich der Besucher im Kreis, da die Auswahl "Widerruf" nicht aufgeführt wird. https://www.whatsapp.com/contact/?subject=privacy Ansonsten bleibt die Möglichkeit einen Brief nach Irland zu schicken, solltest du Erfolg haben, kannst du uns das gerne mitteilen! :)