Abschied von Intel: Apple setzt im Mac künftig auf ARM-Prozessoren aus Eigenentwicklung

Mac News
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Stefan

Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern: Apple wird sich von Intel als Lieferant für CPUs im Mac trennen und auf ARM-Prozessoren aus Eigenentwicklung setzen. Diesen Schritt hat Tim Cook heute im Rahmen der WWDC 2020 offiziell verkündet.

Abschied von Intel: Apple setzt im Mac künftig auf ARM-Prozessoren aus Eigenentwicklung

Die Keynote der diesjährigen Worldwide Developers Conference ist gerade zu Ende gegangen und Tim Cook nahm sich die letzte halbe Stunde der Veranstaltung Zeit, um über ein für Apple sehr wichtiges Thema zu sprechen. In naher Zukunft wird es keine Macs mehr mit Intel-Chips geben. Stattdessen setzt der Konzern auf ARM-Prozessoren, die in langjähriger Arbeit selber entwickelt wurden.

Die Umstellung geht nicht von heute auf morgen, sondern wird langsam passieren. Cook nennt dafür ein Zeitfenster von zwei Jahren. Das neue Betriebssystem für den Mac, macOS Big Sur, sei schon voll für den Betrieb mit Mac SoCs ausgelegt. Apple selbst zählt die neuen ARM-Chips zum "Apple Silicon", einer Ära, die mit den A-Chips des iPhone begann und sich mit den selber entwickelten Prozessoren der Apple Watch fortsetzte. Der Mac soll sich nun in diese Philosophie einreihen.

Plattformwechsel für Entwickler leicht gemacht

Für App-Entwickler möchte Apple den Umstieg so einfach wie möglich gestalten. Bereits programmierte Apps können "im schlimmsten Fall" mit der passenden Software einfach umgewandelt werden, sodass sie auf ARM-Macs funktionieren. Apps, die noch nicht für ARM-Prozessoren umgeschrieben wurden, werden mit dem Framework "Rosetta 2" trotzdem ausgeführt. Die Performance soll dabei besser sein, als es damals beim Umstieg von PowerPC- auf x86-Prozessoren von Intel der Fall war. Virtualisierung wurde für Linux und Docker angekündigt, Windows wurde bei der Keynote allerdings nicht erwähnt.

Damit die Programmierer den Wechsel der Plattform umsetzen können, stellt Apple ab sofort neue Entwickler-Kits zur Verfügung. Die Kits kommen in Form eines Mac mini daher. Dieser arbeitet mit einem A12Z-Chip, 16 GB RAM und einer 512 GB SSD und kostet 500 Dollar. Da die Geräte noch nicht in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen, können sich interessierte Entwickler ab sofort für ein solches Kit bewerben. Die erste Entwickler-Beta von macOS Big Sur kann zudem ab sofort heruntergeladen werden.

Firmen wie Microsoft oder Adobe standen bereits erste Test-Systeme zur Verfügung. Die entsprechenden Versionen von Photoshop, Word, Excel und Powerpoint wurden im Rahmen der Keynote in einem Trailer vorgeführt.

Die Timeline für den Umstieg

Bis der Wechsel von Intel auf Macs mit ARM-Prozessoren abgeschlossen ist, wird es laut Cook wie bereits erwähnt ungefähr zwei Jahre dauern. In diesem Jahr werden noch Macs auf Basis der Intel-Architektur erscheinen. Entgegen der kursierenden Gerüchte, hat der Konzernchef auf der Keynote aber keinen neuen Mac gezeigt. Noch in diesem Jahr soll dann aber der erste Mac mit ARM-Prozessor vorgestellt werden.

Apple wird allerdings keinen harten Cut machen, was den Support älterer Macs betrifft. Wer noch einen Mac mit Intel-CPU unter oder auf dem Schreibtisch stehen hat, erhält von Apple den gewohnten Support noch für die nächsten Jahre.

1 Kommentar

Windows!?

An der Frage, ob es, wie bisher, eine uneingeschränkte Kompatibilität mit Windows geben wird, wird sich die Zukunft der iMacs entscheiden! Es gibt gerade für die berufliche/geschäftliche Nutzung zu viele, oft leider notwendigen, Windows Programme, als das Cupertino es sich leisten kann, diese zu missachten! Das dies auf der Keynote nicht erwähnt wurde, lässt hier schlimmes erahnen...! Ich möchte nicht wieder gezwungen sein, PC‘s anzuschaffen, kann mangels Alternative aber auch nicht auf die Software verzichten!!

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