Droht Rosetta 2 eine baldig Abschaltung? Ein Textcode in der Betaversion von macOS 13.3 lässt darüber spekulieren. Aber wenn das Tool lokal deaktiviert werden würde, vermutlich nicht freiwillig.
Rosetta 2 ist im Moment ein wichtiger Baustein auf den M1 Macs. Programme, die noch nicht an die ARM Architektur angepasst und auf x86 angewiesen sind, funktionieren dank Rosetta dennoch. Eigentlich hatte Apple angekündigt, das Übersetzungstool mindestens zwei Jahre lang zu pflegen, doch in der Betaversion von macOS 13.3 ist eine verdächtige Codezeile aufgetaucht, die diese Ankündigung in einigen Regionen nichtig machen könnte.
Rosetta 2: Eine Codezeile prophezeit Deaktivierung
Rosetta war immer dann ein wichtiges Tool auf iMacs, wenn Apple auf eine neue Architektur umgestellt hat. Erstmals geschah dies bei dem Nachfolger des PowerPc mit der Einführung von Intel. Dabei werden noch nicht mit der neuen Architektur kompatible Programme übersetzt und sind somit trotzdem ausführbar.
Auch bei den M1-Modellen wird Rosetta genutzt, in der inzwischen aktualisierten Version Rosetta 2. Programme, die noch nicht an ARM angepasst sind und nur auf Intel-Prozessoren laufen, können auf dem M1 trotzdem genutzt werden. Dabei reicht ein einmaliger Start eines Programmes mit dem Übersetzungstool. Der Code wird, sofern er nicht zwischendurch modifiziert wird, nur einmal zu Beginn übersetzt. Da Entwickler eine gewisse Zeit benötigen, ihre Programme anzupassen, hat Apple die Frist auf zwei Jahre gesetzt. So lange soll Rosetta noch gepflegt werden - eigentlich.
In der aktuellen dritten Betaversion von macOS 11.3, die gestern erschienen ist, findet sich ein Hinweis, dass Rosetta in einigen Regionen schon vorher zum Erliegen kommen könnte. Die besagte Zeile ist neu und enthält folgenden Inhalt: "Rosetta steht in deiner Region nicht mehr zur Verfügung. Programme, die Rosetta benötigen, werden nicht mehr laufen". Außerdem: "Rosetta wird mit diesem Update entfernt". Könnte es also sein, dass Apple den Support schon vorher beenden wird?
Wenn, dann wahrscheinlich nicht grundlos. Da der Konzern keinen Benefiz von einer vorzeitigen Deaktivierung hätte, kann man davon ausgehen, dass die Zeile als reine Vorsichtsmaßnahme fungiert. Aber wozu das ganze?
Hintergründe und Folgen einer Abschaltung
Die Vorsichtsmaßnahme stellt vermutlich eine juristische Absicherung dar. Wenn es also Klagen und Streitereien gäbe, könnte Apple spontan den Support für betroffene Regionen beenden. Probleme könnten zum Beispiel Patente bereiten. 2017 gab es einen Fall, wo Intel Microsoft mit juristischen Konsequenzen gedroht hat. Microsoft war dabei, eine ARM-Version für Windows 10 zu entwicklen. In dem Zuge sollte es, ähnlich wie bei Apple, eine Übersetzungssoftware geben, sodass X86-Code weiterhin funktionieren würde. Intel wehrte sich gegen die Software: Die X86-Technologie habe proprietäre Technologien und unterliege Lizenzen. Somit dürfte sie nicht ohne Weiteres emuliert werden. Eine solche Drohung erreichte Apple zwar noch nicht, es wäre aber denkbar, dass diese noch folgen könnte.
Auf jeden Fall hätte eine (lokale) Abschaltung von Rosetta unschöne Folgen. X86-Programme könnten nicht mehr gestartet werden. Wenn ein Entwickler eine ARM-Version seines Programmes auf den Markt bringen möchte, stünde er also plötzlich unter Zeitdruck. Aber auch bereits übersetzte Programme könnten teilweise aufhören zu funktionieren. Seit dem Markstart des M1 wurden zwar schon viele Programme angepasst, sodass die anfangs geführten Listen zu kompatiblen Programmen schon lange nicht mehr aktualisiert werden, aber eben noch nicht alle.
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