Wer sein iPhone reparieren lassen möchte, kann in Zukunft auf gebrauchte Ersatzteile zugreifen. Ab dem kommenden Herbst erlaubt Cupertino den Einsatz von gebrauchten Originalteilen, einschließlich biometrischer Sensoren.
Hat man bei Apple schon einmal ein iPhone zur Reparatur abgegeben, weiß man, welche Kosten auf einen zukommen können. Der Tausch eines Displays beim iPhone 15 Pro Max kostet beispielsweise 488,99 Euro. Ein neues Rückglas für das iPhone 15 oder eine neue Kamera für das iPhone 14 Plus schlagen mit jeweils 199 Euro zu Buche.
Deutlich günstiger sind dagegen gebrauchte Ersatzteile. Den Einbau von gebrauchten Teilen hat Apple bisher jedoch durch diverse Verfahren unterbunden. Um so mehr überrascht die Meldung im hauseigenen Newsroom mit dem Titel „Apple erweitert Reparaturmöglichkeiten um Unterstützung für gebrauchte Originalteile“.
Neuer Kalibrierungsprozess ab Herbst
Eine der besagten Methoden, mit der man den Einsatz von gebrauchten Ersatzteilen verhindert hat, ist das Kalibrieren, also quasi das Paaren von neuen Bauteilen mit dem Logic Board. Laut Apple haben mehrere Teams zwei Jahre lang daran gearbeitet, das Verfahren einfacher zu machen, aber gleichzeitig alle der selber auferlegten und hochgesteckten Kriterien zur Sicherung des Datenschutzes und der Sicherheit des iPhones einzuhalten.
„Wir freuen uns, dass wir unseren Kund:innen mit der aktuellen Erweiterung unseres Reparaturprogramms noch mehr Auswahl und Komfort bieten und gleichzeitig dazu beizutragen können, die Lebensdauer unserer Produkte und ihrer Teile zu verlängern.“
Ab dem kommenden Herbst wird das neue Verfahren für bestimmte iPhone-Modelle eingeführt. Dann erfolgt die Kalibrierung direkt auf dem Gerät, nachdem die neuen Komponenten eingebaut wurden. Der Überprüfungsprozess erlaubt dann auch das Paaren von originalen gebrauchten Ersatzteilen, was die Rechnung deutlich schmälern dürfte.
Ausweitung der Aktivierungssperre
Bei der Öffnung des Reparaturvorgangs für gebrauchte Ersatzteile gibt es allerdings ein großes Problem, für das Apple jedoch bereits eine Lösung gefunden hat. Wird ein iPhone als verloren markiert bzw. schaltet man die Aktivierungssperre scharf, kann ein potenzieller Dieb das Telefon nicht nutzen oder weiterverkaufen.
Zerlegt er aber das Gerät, könnten die ausgeschlachteten Ersatzteile nach Inkrafttreten der neuen Reparaturrichtlinien verkauft werden. Da hat Apple gleich einen Riegel vorgeschoben. Aus der Meldung im Newsroom geht hervor: Die Aktivierungssperre wird ab Herbst auf einzelne Bauteile des iPhones ausgeweitet.
Apple schreibt dazu Folgendes:
„Wenn ein in Reparatur befindliches Gerät erkennt, dass ein unterstütztes Teil von einem anderen Gerät mit aktivierter Aktivierungssperre oder aktiviertem „Verloren“ Modus stammt, werden die Kalibrierungsmöglichkeiten für dieses Teil eingeschränkt.“
Außerdem wird Apple einen Teile- und Serviceverlauf in iOS integrieren. Über den neuen Menüpunkt kann man jede Reparatur und die Historie aller ausgetauschten Bauteile nachverfolgen.
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