Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass BOE Technology bei der Herstellung von Displays für das iPhone 14 geschummelt hat. Das zieht jetzt folgenschwere Konsequenzen für das chinesische Unternehmen nach sich.
Was tun, wenn man die strengen Kriterien nicht erfüllt, die Apple den Herstellern von iPhone-Komponenten wie etwa dem Displaypanel abverlangt? Entweder man schraubt seine Qualität nach oben und zieht vielleicht sogar Apple zurate - oder, nun ja, man schummelt. Bei einer solchen Mogelei wurde der Apple-Zulieferer BOE Technology im April erwischt (via 9to5mac).
Die Displayhersteller sind derzeit alle von der globalen Chipknappheit betroffen. Wichtige Prozessoren, die den Bildschirm ansteuern, sind aktuell nicht in der notwendigen Stückzahl lieferbar. Bei BOE führte zudem eine schlechte Ausbeute dazu, dass bei Weitem nicht genügend Panels gefertigt werden konnten.
Eigenmächtige Änderungen am Panel-Design
Um doch noch eine ausreichende Stückzahl durch die Qualitätskontrolle zu winken, haben sich die Verantwortlichen von BOE Technology zu einem gewagten Schritt entschlossen. Bei der Produktion der OLED-Panels für das 6,1-Zoll-iPhone 13 hat man die Fehlertoleranzen, die den Ausschuss bestimmen, einfach eigenmächtig erhöht. Das Ganze ist dann bei einer Stichprobe von Apple aufgeflogen, was dazu führte, dass BOE seitdem keine Panels mehr für das iPhone 13 produziert.
Aufträge für das iPhone 14 gestrichen
Die Chinesen haben jedoch auch Lieferverträge für die Displaypanels des iPhone 14. Bis zu 40 Millionen Bildschirme sollten eigentlich noch in diesem Jahr bei BOE vom Band laufen. Damit ist jetzt wohl Schluss. Einem Bericht von 9to5mac zufolge sieht es wohl so aus, dass BOE sämtliche Aufträge für das iPhone 13 und 14 verloren hat. Das berichten nicht näher genannte Quellen aus dem Apple-Hauptquartier in Cupertino.
Obwohl Apple die Chinesen trotz des Betrugs beim iPhone 13 als Auftragsfertiger behalten wollte, führte eine Ausweitung der Stichproben nun wahrscheinlich zum vollständigen Ausschluss von BOE aus der Lieferkette. Die frei gewordenen Aufträge werden aller Voraussicht nach an Samsung und LG Display verteilt.
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