Ein Smartphone-Gigant weniger: LG zieht sich aus dem Handy-Verkauf zurück

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Julia

LG wird das Smartphone-Geschäft endgültig aufgeben. Der Restbestand soll noch verkauft und bestehende Smartphones sollen weiterhin mit Updates gepflegt werden. Zuletzt machte das Unternehmen mit Smartphones größere Verluste, als Gewinne. Auch ein Verkauf scheiterte.

Ein Smartphone-Gigant weniger: LG zieht sich aus dem Handy-Verkauf zurück

LG Electronics hat angekündigt, sich aus dem Smartphone-Geschäft zurückziehen zu wollen. Vor einigen Jahren galt das Unternehmen noch als drittgrößter Hersteller von Smartphones, aber in den darauffolgenden Jahren gingen die Quartalszahlen massiv zurück und das Geschäft brachte statt Gewinn nur noch Verluste ein. LG wollte zur Rettung der Firma den Bereich des Smartphone-Vertriebs an  das Unternehmen Vingroup verkaufen, doch die Verhandlungen scheiterten. In Zukunft will sich LG stattdessen nun auf andere Zweige konzentrieren.

LG stellt die Smartphone-Produktion komplett ein

Andere Hersteller von Smartphones dürfte es freuen: LG kündigte an, sich aus dem Geschäft vollständig zurückziehen zu wollen. 2013 galt das Unternehmen noch als drittgrößter Vertreiber für Smartphones, knapp hinter Samsung und Apple. Doch die darauffolgenden Jahre brachten nur noch Miesen ein, bis das Verlustgeschäft schließlich größer wurde, als der Gewinn.

Schuld an den großen Verlusten ist unter anderem der Markt: In den letzten Jahren ist dieser immer "wettbewerbsintensiver" geworden, Kunden ließen sich eher von anderen Herstellern anlocken. Apple und Samsung wurden immer größere Giganten, und seit einigen Jahren mischt auch Xiaomi ganz oben mit. Aber LG hat auch selbst einen Beitrag zu seinen Miesen geleistet: Analysten werfen dem südkoreanischen Unternehmen vor, dass deren Topmodelle zu viele Fehler und Bugs gehabt hätten. Dadurch sei das Vertrauen der Kunden in Smartphones von LG immer weiter verloren gegangen. Außerdem sei das Marketing im Vergleich zu den anderen Firmen nicht ausreichend gewesen: Es habe schlichtweg nicht von den Produkten überzeugt. Das alles führte schließlich dazu, dass LG innerhalb von nur sechs Jahren Verluste in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollarn machte - allein mit dem Verkauf von Smartphones.

LG versuchte schließlich, die angeschlagene Branche an den vietnamesischen Konzern Vingroup zu verkaufen, doch ohne Erfolg: Die Verhandlungen wurden abgebrochen. Laut Gerüchten von intern verwickelten Personen gab es Differenzen, was die auszuhandelnden Konditionen betraf (Quelle: Reuters). Als letzten Ausweg sah LG anscheinend nur noch die Möglichkeit, den Smartphone-Zweig komplett aufzugeben. Das Unternehmen teilt mit, dass es sich in Zukunft auf andere Branchen konzentrieren will: Dazu gehören unter anderem vernetzte Bereiche, Teile für Elektrofahrzeuge und Robotertechnik. Außerdem möchte der Konzern mehr auf die Beziehung zu anderen Konzernen setzen und sich stärker über Plattformen vermarkten.

Obwohl die Produktion der Smartphones ab sofort eingestellt wird, kann der Restbestand noch käuflich erworben werden. Außerdem sollen Smartphone-Besitzer weiterhin Updates erhalten und müssen auch nicht auf einen technischen Support oder eine Reparatur verzichten. Wie lange derartige Smartphones noch gepflegt werden sollen, gibt LG nicht bekannt.

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