Das Wirtschaftsmagazin Forbes hat die Gesichtserkennung mehrerer Smartphones mit einer Maske aus einem 3D-Drucker auf die Probe gestellt. Von allen getesteten Smartphones hat nur das iPhone X die Prüfung bestanden.
Apple hat im September die mittlerweile zweite Generation von iPhones mit der Gesichtserkennung Face ID auf den Markt gebracht. Face ID ist bei den Nutzern sehr beliebt, denn neben dem Entsperren des Smartphones ermöglicht das TrueDepth-Kamerasystem u. a. auch das Erstellen von animierten Emojis, sogenannten Animojis, die man in iMessage verwenden oder bei FaceTime-Telefonaten als Avatar benutzen kann.
Doch wie sicher ist Face ID im Vergleich zu Produkten der Konkurrenz? Das Wirtschaftsmagazin Forbes startete einen Versuch und unterzog mehrere Smartphones mit Gesichtserkennungs-Feature einem nicht alltäglichen Test.
Maske aus dem 3D-Drucker für 350 Euro
Forbes hat für den Test eine 3D-Maske drucken lassen. Modell stand dabei der Reporter Thomas Brewster, der den Test auch durchführte und dokumentierte. Die Maske wurde in einem speziellen 3D-Drucker in Backface (Großbritannien) hergestellt. Als Hauptbestandteile dienen normaler Gips und etwas Farbe. Der Kopf des Reporters wurde für die Herstellung der Maske von 50 Kameras aus verschiedenen Positionen gefilmt. Die Herstellungskosten betrugen etwas mehr als 350 Euro.
Apple & Microsoft top, Android Flop
Der künstliche Schädel wurde dann zum Entsperren mehrerer Smartphones verwendet. Neben dem iPhone X mussten sich das LG G7 ThinQ, ein OnePlus 6, das Samsung Galaxy S9 und das Galaxy Note 8 beweisen. Neben den Smartphones wurde auch das Windows-Hello-System untersucht. Ziel des Tests: Die Geräte sollten sich nicht durch die 3D-Maske austricksen lassen.
Von allen fünf Geräten hat nur das iPhone X die Anforderungen erfüllt und sich nicht täuschen lassen: Alle Versuche das Apple-Smartphone mit der Maske zu entsperren schlugen fehl. Anders bei der Konkurrenz, denn das LG, das OnePlus und die beiden Samsung-Smartphones ließen sich mit mehr oder weniger Aufwand problemlos entsperren.
LG vor Samsung und OnePlus
Bei den Android-Geräten schnitt das LG am besten ab. Am Anfang der Tests befand sich das Betriebssystem des G7 ThinQ noch im Auslieferungszustand und entsperrte den Bildschirm mit jedem Scan der Maske. Dies änderte sich als LG im Verlauf des Tests ein Softwareupdate veröffentlichte. Ab diesem Zeitpunkt war es deutlich schwerer das Handy mit der Maske in die Irre zu führen, am Ende klappte es dann aber doch.
Samsung positionierte sich mit dem Galaxy S9 und dem Note 8 hinter LG. Zwar konnte die Erkennung der Iris durch die künstlichen Augen nicht getäuscht werden, mit der richtigen Ausleuchtung und dem Ausprobieren von verschiedenen Blickwinkeln gab die Gesichtserkennung des S9 und des Note 8 aber immer den Bildschirm frei.
Schlusslicht der Testreihe bildet das OnePlus 6. Während die Geräte von Samsung und LG beim Verwenden der Gesichtserkennung immerhin noch eine Warnung anzeigen, dass diese Methode zu unsicher ist um sensible Daten zu schützen und man für hundertprozentigen Schutz den Fingerabdrucksensor nutzen soll, fehlte eine Meldung dieser Art beim OnePlus. Das wäre kein Makel, hätte sich das Telefon nicht bei ausnahmslos jedem Scan der Maske ohne Mühe für die Tester entsperrt. Wie ein OnePlus-Sprecher Forbes nach dem Test mitteilte, diene die Gesichtserkennung beim OnePlus 6 lediglich der Bequemlichkeit. Sensible Daten sollten laut Empfehlung des Sprechers mit einem Passwort geschützt werden.
Apple & Microsoft Testsieger
Überraschend gut hat dagegen Windows Hello abgeschnitten. Die verwendete Hardware wurde leider nicht genannt, der PC mit Windows 10 hat aber jeden Betrugsversuch mit der Maske erkannt und den Computer nicht freigegeben.
Die hohen Sicherheitsstandards des iPhones erklärt Brewster in seinem Artikel wie folgt: Zum einen verwendet Apple für sein TrueDepth-Kamerasystem hochwertigere Komponenten, als sie in den Android-Geräten zum Einsatz kommen. Zum anderen hat der iPhone-Hersteller die Face-ID-Software ausgiebig mit realistischen Masken aus einem Hollywood-Studio trainiert. „Es war unmöglich, das iPhone X zu überlisten", schreibt er.
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