Mobilfunkchips aus eigener Entwicklung: Qualcomm rechnet nicht mehr mit Apple als Kunden
In der Debatte um die Entwicklung eigener Mobilfunkchips schaltet sich nun der bisherige Hauptzuliefer Qualcomm ein und erklärt, Apple habe bislang keine Bestellungen für 2024 aufgegeben. Der Chip-Hersteller rechnet daher zukünftig nicht mehr mit Apple als Kunden.
Der kalifornische Halbleiterhersteller Qualcomm liefert bereits seit vielen Jahren die für das iPhone notwendigen Modem-Chips, damit Kommunikation auch über sämtliche Mobilfunknetze sichergestellt werden kann. Was für einen Außenstehenden nach einer reibungslosen Zusammenarbeit aussieht, wurde in den vergangenen Jahren mehrmals von gerichtlichen Auseinandersetzungen überschattet.
So soll Qualcomm Apple in doppelter Hinsicht zur Kasse gebeten haben, indem das Unternehmen eigene Chips an Apple verkaufte und gleichzeitig Lizenzgebühren für die Nutzung der damit verbundenen Patente verlangte.
Als Konsequenz dieser Unstimmigkeiten gingen beide Seite einen Vergleich ein, der zumindest das gerichtliche Verfahren beendete. Gleichzeitig fasste man in Cupertino jedoch den Entschluss, zukünftig auf Intel als Chip-Zulieferer zu setzen, was allerdings daran scheiterte, dass Intel 2019 seine eigene Modem-Abteilung beerdigte.
Apple gliederte daraufhin kurzerhand Intel's Modem-Sparte im eigenen Unternehmen ein, um die Entwicklung eigener Chips zu beschleunigen. Als erstes Apple-Smartphone soll nun das iPhone SE der vierten Generation über ein eigens entwickeltes 5G-Modul verfügen.
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