Im Februar hat Samsung mit dem Galaxy Fold das erste faltbare Smartphone vorgestellt. Die ersten ausgelieferten Testexemplare haben jedoch nicht überzeugt: Mehrere Displays waren bereits nach wenigen Tagen beschädigt.
Mit dem Galaxy Fold wollte Samsung eine neue Ära bei den mobilen Geräte einläuten. Durch simples Aufklappen verwandelt sich das Gerät von einem Smartphone mit 4,6 Zoll OLED in ein 7,3 Zoll großes Tablet. Auch die Ausstattung stimmt: Unter der Haube arbeitet ein Achtkern-Prozessor zusammen mit satten 12 GB Arbeitsspeicher. Dazu gibt es 512 GB intern verbauten Speicher und einen Mali-G76 MP12 Grafikchip.
Alles in allem sind das überzeugende Werte, die einen, wenn man noch dazu das Tablet-Feature betrachtet, überzeugen können, die 2000 Dollar in den Kauf zu investieren. Natürlich sollte man den Smartphone-Tablet-Hybriden dann auch länger als zwei Tage nutzen können, ohne dass dieser Schaden nimmt.
Display bleibt schwarz, flackert oder bricht
Samsung hat vor Kurzem einige Galaxy Fold an Journalisten, Influencer, Blogger und Produkttester verschickt. Die Tester sollten sich einen ersten Eindruck verschaffen und ein Review verfassen. Die Ergebnisse fielen teilweise sehr ernüchternd aus und könnten für Samsung in einem Desaster enden, denn das bahnbrechende Display des Fold hat den Gebrauch im Alltag in manchen Fällen nicht überlebt und war nach kurzer Zeit defekt.
Auf Twitter haben mehrere Nutzer Bilder ihrer Testgeräte veröffentlicht, die das Ausmaß der Schäden zeigen. Das Gerät, welches an Steve Kovach von CNBC gesendet wurde, weist zum Beispiel einen Displayfehler auf. Nach weniger als einem Tag fing die linke Seite des 7,3-Zoll-Displays ohne ersichtlichen Grund an zu flackern. Die Position des Flackerns auf dem Bildschirm lässt sich auf die Biegung zurückführen.
Zwei weitere Tester haben die von Samsung auf dem Display angebrachte Folie entfernt. Beide gingen davon aus, dass es sich um eine Maßnahme zum Schutz des Bildschirms handelt, die man, wie bei jedem anderen Smartphone auch, nach dem Auspacken ohne Probleme abnehmen kann. Die Folie darf allerdings laut Samsung auf keinen Fall entfernt werden - in beiden Fällen fehlte jedoch ein entsprechender Hinweis.
Ein weiterer Defekt wurde vom Verge-Redakteur Dieter Bohn gemeldet. Auf dem Display seines Fold verursachte nach wenigen Tagen ein kaum sichtbarer Schmutzpartikel beim Zusammenklappen des Displays einen Schaden. Bohn hatte die Folie auf dem Gerät belassen, dennoch führte die Verschmutzung zu unschönen Kratzern auf dem Display.
Erste Stellungnahme von Samsung
Kurz nachdem die Displayschäden des Galaxy Fold bekannt wurden, äußerte sich Samsung zu den Vorfällen. Wie man der Stellungnahme entnehmen kann, gibt Samsung zu, den Verbleib der Folie auf dem Display nicht eindeutig kommuniziert zu haben:
„Eine begrenzte Anzahl an Galaxy-Fold-Testgeräten wurde Medienvertretern für Reviews zur Verfügung gestellt. Wir haben einige Berichte über fehlerhafte Displays bei den zur Verfügung gestellten Geräten erhalten. Wir werden diese Einheiten persönlich gründlich untersuchen, um die Ursache der Angelegenheit zu ermitteln.
Einige Tester berichteten, sie hätten die obere Displayschicht entfernt und den Bildschirm beschädigt. Das Hauptdisplay des Galaxy Fold verfügt über eine Schutzschicht, die Teil der Displaystruktur ist, um den Bildschirm vor unbeabsichtigten Kratzern zu schützen.
Das Entfernen der Schutzschicht oder das Hinzufügen von Klebstoffen auf dem Hauptdisplay kann zu Schäden führen. Wir werden sicherstellen, dass diese Information in Zukunft eindeutig an unsere Kunden kommuniziert wird."
Möglicherweise handelt es sich bei den ausgelieferten Geräten auch um Vorserienmodelle, welche noch die eine oder andere Kinderkrankheit besitzen. Wenn es sich bei den Testgeräten aber um die finale Version des Galaxy Fold handelt, könnten Kunden eine ähnliche Erfahrung machen wie die Tester.
Das Galaxy Fold kann im Moment auf der Webseite von Samsung vorbestellt werden und wird Anfang Mai an die Käufer verschickt.
Möchtest du keine News mehr verpassen? Folge uns auf Twitter, oder werde unser Fan auf Facebook.
Oder noch besser, lade hier unsere kostenlose App und sei damit immer auf dem neuesten Stand.
Bisher keine Kommentare