Laut der französischen Agence nationale des fréquences gibt das iPhone 12 zu viel Strahlung ab. Apple scheint den Fehler gefunden zu haben und kündigt nun ein Software-Update an.
Update:
Zum iPhone 12 und den Kontroversen mit den französischen Behörden gibt es Neuigkeiten. Reuters berichtet, dass Apple das angekündigte Software-Update mittlerweile bei der ANFR zur Überprüfung eingereicht hat und bezieht sich damit auf eine nicht näher genannte Quelle aus dem Ministerium.
Apple hat damit alles getan, um einen kostspieligen Rückruf der vier iPhone 12-Modelle zu vermeiden und das Verkaufsverbot zu beenden. Jetzt kann es bis zu 14 Tage dauern, bis die ANFR ihre Tests abgeschlossen hat.
Ursprünglicher Artikel vom 16. September 2023:
Foto-Credits: Apple
Kurz nach der Präsentation des iPhone 15 richtete sich der Fokus in Europa auf ein älteres Modell. Konkret geht es um das iPhone 12. Die französische Agence nationale des fréquences (ANFR) stellte fest, dass die 2020er-Flaggschiffe beim Telefonieren die Grenzwerte für die erlaubte Strahlung überschreiten. Die Tests betrafen den SAR-Wert, der in Frankreich nach einem ganz eigenen Verfahren ermittelt wird.
Das ging so weit, dass für alle sich noch in den Regalen von Apple befindlichen Geräte von der ANFR ein Verkaufsverbot ausgesprochen wurde. Weitere Händler sollen folgen und andere europäische Länder wie zum Beispiel Spanien oder Deutschland prüfen, ob man den Verkauf ebenfalls stoppen sollte.
Frankreich nutzt anderes Testverfahren
Obwohl das iPhone 12 mittlerweile schon drei Jahre auf dem Buckel hat, möchte Apple natürlich nicht, dass der Verkauf des Smartphones in Frankreich und vielleicht auch anderen Ländern eingestellt wird. Kommen wir zurück auf den SAR-Wert, der die Energie repräsentiert, welche von einem Gerät ausgeht und die vom Körper absorbiert wird.
Normalerweise wird dieser im Fall eines Smartphones in nahezu allen Ländern am Kopf gemessen, und zwar mit einem Abstand von fünf Millimetern. Frankreich nutzt ein weiteres Messverfahren für Gliedmaßen, also wenn man beispielsweise ein Handy in der Hand hält. Und hier beträgt der Abstand bei den Messungen null Millimeter.
Apple will nachbessern
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Apple nun ein Software-Update angekündigt, mit dem sich die Messwerte bei dem speziellen, in Frankreich angewendeten Verfahren wieder in einen normalen Rahmen gerückt werden sollen.
„Wir werden ein Software-Update für Benutzer in Frankreich herausgeben, um das von den französischen Regulierungsbehörden verwendete Protokoll zu berücksichtigen. Wir freuen uns darauf, dass das iPhone 12 weiterhin in Frankreich erhältlich ist.“
Kurz darauf hat die französische Regierung mitgeteilt, dass man die mit dem Update versehenen iPhone 12 so schnell wie möglich testen wird. Sollten die SAR-Grenzwerte wieder eingehalten werden, würde man den Verkaufsstopp umgehen wieder aufheben.
Andere Länder fordern ebenfalls das Update
Während Frankreich seine Bürger vor der vermeintlich schädlichen Strahlung des iPhone 12 schützen will, geben andere Länder Entwarnung. Die belgische Regulierungsbehörde IBPT lässt verlauten, dass deren SAR-Tests noch nicht abgeschlossen sind. Erste Messungen seien aber „beruhigend“, sodass ein Verkaufsverbot des iPhone 12 dort nicht im Raum steht.
Weitere Länder schließen sich Belgien an. So zum Beispiel Dänemark, wo man keinerlei schädliche Werte beim Telefonieren mit dem iPhone 12 festgestellt hat. Auch die niederländische Behörde für digitale Infrastruktur testet das iPhone 12 derzeit auf Herz und Nieren, braucht aber noch ungefähr zwei Wochen, bis man nähere Informationen nennen könne.
Der belgische Minister für Digitalisierung, Mathieu Michel, hat Apple inzwischen kontaktiert und den Konzern gebeten, das Software-Update nicht nur in Frankreich auszurollen, sondern für alle europäische Kunden zur Verfügung zu stellen.
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