Weil eine französische Regulierungsbehörde zu hohe Strahlenwerte beim iPhone 12 festgestellt hat, wurde ein Verkaufsverbot für das Smartphone verhängt. Apple dementiert die Überschreitung der Grenzwerte.
Es gehört zur Natur der Sache, dass Smartphones aufgrund verschiedener Funkstandards diverse elektromagnetische Strahlungen absondern. Schon zu Zeiten, als die ersten Mobiltelefone salonfähig wurden, verbreitete sich schnell die Angst vor der sogenannten Handystrahlung. In Extremfällen zwingt die uns umgebende Strahlung Menschen zu einem Leben abseits jeglicher Zivilisation.
Dass Strahlungen, ausgehend von technischen Geräten, nicht gesundheitsfördernd auf den menschlichen Organismus wirken, ist weitestgehend unstrittig. Aus diesem Grund müssen Hersteller strenge Grenzwerte einhalten, um Verkaufsgenehmigungen für ihre Smartphones zu erhalten.
Eine der wichtigsten Kennzahlen ist die Spezifische Absorptionsrate, welche den Aufnahmegrad elektromagnetischer Felder im menschlichen Körper widerspiegelt. Eben jener Wert wird angeblich durch das iPhone 12 derart überschritten, dass sich die französische Regulierungsbehörde Agence nationale des fréquences (kurz ANFR) dazu entschieden hat, ein vorläufiges Verkaufsverbot für das drei Jahre alte iPhone auszusprechen.
Der von der Behörde gemessene SAR-Wert betrug 5,74 Watt pro Kilogramm bei einer gesetzlichen Höchstgrenze nach europäischem Recht von maximal 4 Watt pro Kilogramm. Die Messungen wurde am Ohr vorgenommen, also an der am meisten von einem Smartphone frequentierten Stelle neben der Region rund um die Hosentaschen.
Verkaufsverbot für iPhone 12 verhängt
Einer Mitteilung der Behörde zufolge wurde Apple damit beauftragt, sämtliche Restbestände des iPhone 12 einzukassieren. Da das Gerät mit der Vorstellung des iPhone 15 bereits aus dem eigenen Sortiment entfernt wurde, dürften vor allem Drittanbieter in Kürze eine entsprechende Information über den Verkaufsstop erhalten. Darüber hinaus ist es Cupertino untersagt, generalüberholte Modelle über den Refurbished Store in Umlauf zu bringen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, ob sich die Anordnung auf alle Ausführungen des iPhone 12 bezieht, oder ob lediglich das Standardmodell von der Maßnahme betroffen ist. Das verhängte Verkaufsverbot wird ab sofort in ganz Frankreich auf Einhaltung kontrolliert.
Kompletter Rückruf droht
Wie der iPhone-Konzern in einer ersten Stellungnahme (via AppleInsider) versichert, kam und kommt es beim iPhone 12 zu keiner Überschreitung des SAR-Grenzwertes. Man wolle sich schnellstmöglich mit der französischen Behörde in Verbindung setzen, um das Verkaufsverbot aufzuheben. Ein zukünftiges Verkaufsverbot des aus dem Sortiment genommenen Smartphones dürfte Apple alleine wohl nicht sonderlich beunruhigen.
Allerdings erhielt das Unternehmen zeitgleich die Anordnung, für die Einhaltung der Grenzwerte in sämtlichen in unserem Nachbarland verkauften Geräte zu sorgen. Sollte Apple die Forderung nicht erfüllen können, beispielsweise durch Softwareupdate, droht ein kompletter Rückruf aller Geräte.
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