Zwischen Google und Microsoft gab es ein Abkommen, das den Firmen in den letzten Jahren eine Art Burgfrieden bescherte. Doch damit ist es nun vorbei. Eine Verlängerung des Abkommens scheiterte, sodass gegenseitige Attacken bald munter wieder starten könnten.
Vor allem die großen Firmen sind Meister darin, sich gegenseitig zu verklagen und Klagen abzuwehren. Extra dafür wird eigenes Personal eingesetzt. Dabei geht es immer darum, die eigene Firma möglichst hoch im Kurs zu halten und andere bedrohliche Firmen zu verdrängen. Natürlich verbraucht dieses ständige Wetteifern auch sehr viele Ressourcen, die teilweise an anderer Stelle eher benötigt werden würden. Deshalb einigen sich Firmen manchmal auf einen Burgfrieden, in dem man sich nicht mehr gegenseitig verklagt. Genau so einen Frieden hat es seit 2015 auch zwischen Microsoft und Google gegeben, auf einen Schlag wurden 20 laufende Verfahren eingestellt. Die Seite Financial Times berichtete, dass dieser Friede bis 2021 halten sollte. Doch scheinbar haben die beiden Parteien kein Interesse mehr.
Google und Microsoft fanden den Deal nicht hinreichend genug
Als klar wurde, dass der Deal nicht verlängert werden würde, setzten sich die beiden CEOs Satya Nadella von Microsoft und Sandra Pinchai von Google noch einmal zusammen an einen Tisch, um vielleicht doch noch eine Lösung zu finden. Doch das Treffen war nicht von Erfolg gekrönt und es wurde keine Einigung erzielt. Offiziell ist der Friede somit seit April nicht mehr gültig. Doch woran scheiterte es?
Beide Parteien zeigten sich unzufrieden mit dem Deal. Die Vereinbarungen, welche 2015 getroffen wurden, seien nicht ausreichend umgesetzt worden. Tatsächlich bemängeln die Firmen im Grunde das selbe: Man habe sich eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen gewünscht, in denen es besonders viel Konkurrenz gäbe, zum Beispiel bei Office-Apps und bei dem Thema Cloud-Speicher. Diese habe es in den letzten fünf Jahren allerdings nicht gegeben. Streit gibt auch, da die Firmen ein Ungleichgewicht in den Vorteilen des Deals sehen: Angeblich habe Google mehr profitiert, als Microsoft. Bloomberg schreibt dazu, dass Microsoft besonders angeprangert habe, dass Google so eine starke Präsenz in dem Bereich von Online-Werbung einnehme. Google streitet dies ab: Nach Ansicht des Konzerns sei Microsoft darauf aus, selbst Marktregulierungen zu lobbysieren, um sich einen eigenen Vorteil zu verschaffen.
Doch was bedeutet das Ende des Abkommen nun konkret? Vermutlich wird die Anzahl an gegenseitigen Klagen zwischen den Firmen wieder steigen, und es wird aggressivere Werbung geben. Dabei werden auch Erinnerungen an "Scroogled" wach: Es handelt sich dabei um eine Kampagne, die seitens Microsoft zwischen 2012 und 2014 verfolgt wurde. Darin wurden Produkte von Google parodiert und scharf kritisiert.
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