Apple hat die manuelle Analyse von Sprachaufnahmen Anfang des Monats ausgesetzt, um den Schutz der Privatsphäre von Siri zu verbessern. In einem Statement auf der Apple-Webseite entschuldigt sich der Konzern jetzt bei seinen Kunden und erklärt, was in Zukunft besser gemacht werden soll.
Mitte Juli wurde berichtet, dass Apple wie auch andere Anbieter von Sprachassistenten Teile der Sprachaufnahmen, die an die Server zur Auswertung gesendet wurden, durch Mitarbeiter transkribieren und analysieren ließ. Was bei vielen Nutzern für Unmut sorgte: Apple engagierte zur Auswertung der Sprachaufnahmen externe Unternehmen - die Siri-Befehle blieben also nicht in Cupertino, sondern landeten bei Drittfirmen.
„Als Ergebnis unserer Überprüfung stellen wir fest, dass wir unseren hohen Idealen nicht voll und ganz gerecht wurden, und entschuldigen uns dafür." (Cat Franklin, Apple)
Für diese Praktik hat sich Apple jetzt offiziell bei seinen Kunden entschuldigt. Auf der Webseite von Apple wurde gestern Abend ein entsprechendes Statement veröffentlicht, das neben den entschuldigenden Worten auch kurz erklärt, wie die Analyse der Sprachaufnahmen erfolgt.
Demnach werden Siri-Befehle standardmäßig von Computern ausgewertet. Nur ein sehr kleiner Teil, laut Apple etwa 0,2 Prozent aller Sprachaufnahmen, werde dabei von Menschen noch einmal auf die Parameter "War die Anfrage an Siri gerichtet?", "Hat Siri genau zugehört?" und "Hat Siri angemessen auf die Anfrage reagiert?" kontrolliert. Der Prozess dient dazu, Siri zu verbessern und fehlerhafte Aktionen des Sprachassistenten zu korrigieren.
Auswertung startet im Herbst wieder
Diese Kontrolle wurde zum großen Teil von externen Unternehmen durchgeführt. Nachdem Apple das Mithören der Siri-Sprachaufnahmen Anfang des Monats gestoppt hatte, wurde bekannt, dass die Partnerschaften mit den Drittfirmen, welche die Daten analysierten, aufgekündigt wurden. In dem aktuellen Statement kündigt Apple an, dass ein Teil der Sprachaufnahmen ab Herbst wieder manuell ausgewertet werden soll, und führt drei wichtige Änderungen an:
Siri-Aufnahmen werden in Zukunft nicht mehr standardmäßig gespeichert. Darüber hinaus erhält die computergestützte Auswertung der Daten weiterhin Priorität.
Der Nutzer wird selber entscheiden können, ob und in welchem Umfang seine an die Siri-Server geschickten Sprachaufnahmen ausgewertet werden dürfen. Seine Zustimmung kann der Kunde dabei jederzeit widerrufen.
Apple wird keine externen Dienstleister mehr mit der Auswertung beauftragen. Stattdessen werden künftig alle Sprachaufnahmen von Apple selbst ausgewertet. Die Teams sind dazu angewiesen, offensichtlich versehentlich aufgenommene Audiofiles umgehend zu löschen.
Um seinen Kunden die Kontrolle über ihre Siri-Sprachaufnahmen zu geben, wird es entsprechende Punkte im Einstellungsmenü von iOS, iPadOS, macOS, tvOS und watchOS geben. Diese werden mit einem Softwareupdate im Herbst implementiert. Ob die neue Datenschutzfunktion schon in den neuen Betriebssystemen integriert ist, die in wenigen Wochen veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt.
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