Ende Juli wurde bekannt, dass Apple Anfragen die Nutzer an Siri stellten sowie Siri-Sprachbefehle von externen Partnerfirmen analysieren ließ. Nachdem Apple das Programm nach Bekanntwerden gestoppt hat, sind jetzt die ersten Mitarbeiter in Irland entlassen worden.
Es gab einen kleinen Aufschrei als Mitte April aufgedeckt wurde, dass die Sprachaufnahmen und Befehle die man an Sprachassistenten wie Alexa, Siri, oder Cortana stellt, analysiert und ausgewertet werden. Zwar war diese Praxis nahezu jedem Nutzer der Dienste bekannt, Details über die Tätigkeit der Auswerter gab es jedoch keine.
Erst mit einem Bericht des Guardian kam ans Licht: Zum großen Teil werden Anfragen an die Sprachassistenten transkribiert, also niedergeschrieben und gespeichert und oft auch mit den Kundendaten verknüpft. Amazon ging sogar soweit, zu allen an Alexa gesandten Befehlen und Anfragen die Kundennummer, Adresse und sogar die Bezahldaten hinzuzufügen. In einer Stellungnahme versicherten Unternehmen wie Apple, dass die Auswertung strikt getrennt von der Apple-ID oder anderen persönlichen Daten erfolge.
Trotzdem hat die Analyse der Siri-Sprachbefehle einen faden Beigeschmack, denn den Großteil der Auswertungen vergab Apple an externe Unternehmen. Dies hatte Apple Anfang des Monats gestoppt und seinen Kunden mitgeteilt, die Analyse der Siri-Sprachbefehle werde vorerst ausgesetzt.
1000 Analysen pro Tag & Mitarbeiter
Das Ende der Siri-Analyse zeigt jetzt die ersten Auswirkungen. Wie der Irish Examiner berichtet, hat sich Apple von mehreren Fremdfirmen, die mit der Auswertung der Siri-Befehle beauftragt waren, getrennt. Alleine in Cork, einer 120000-Einwohner-Stadt in Irland, wurde 300 Angestellten gekündigt.
Nach Angaben eines in Cork Beschäftigten kontrollierte seine Firma am Tag ca. ein Prozent aller Anfragen und Sprachbefehle, die an Siri gesendet wurden - und das nur von britischen, australischen und kanadischen Siri-Nutzern. Der Informant geht davon aus, dass Apple rund um den Globus mit weiteren Firmen kooperiert, die Siri-Sprachbefehle in der jeweiligen Landessprache analysieren. Bis zum Ende der Partnerschaft wurden in Cork ungefähr 1000 Sprachfiles von Apple-Kunden angehört, und das pro Mitarbeiter.
Nach Angaben der Quelle waren die Daten nie mit einer Apple-ID verknüpft und komplett anonymisiert. Überwiegend handelte es sich bei den Aufnahmen um reine Sprachbefehle. Individuelle Texte die an Siri gesendet wurden, beispielsweise Suchbegriffe für die Suchmaschine, machten nur einen sehr kleinen Teil der täglichen Arbeit in Cork aus.
Apple hat mittlerweile angekündigt, dass die Nutzer in Zukunft selber entscheiden können, ob ihre gesprochenen Befehle vom iPhone-Hersteller ausgewertet werden dürfen. Dies soll mit Softwareupdates ermöglicht werden, die diverse Schaltflächen im Einstellungsmenü hinzufügen.
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