Anlässlich des Geburtstages von Aperture folgt ein kurzer Rückblick und die Vorstellung einer Möglichkeit, das Programm ohne viel Aufwand auch auf Big Sur zu nutzen.
Vor genau 15 Jahren brachte Apple ein eigens entwickeltes Fotobearbeitungs-Programm mit dem Namen Aperture auf den Markt. Anfangs eher unbeliebt, entwickelte es sich schnell zu einem wahren Verkaufsschlager, bis Apple 2014 die Entwicklung einstellte. Doch was steckte dahinter, und wie kann man Aperture trotzdem auf reinen 64-Bit Systemen wie MacOS Catalina und Big Sur nutzen?
Die Geschichte von Aperture
Aperture hatte eher einen schwierigen Start. Im Jahr 2005 wurde es nicht etwa auf einem Apple-Event, sondern auf der Fotomesse PhotoPlus Expo in New York vorgestellt. Aperture hatte den Anspruch, ein vielfältiges und professionelles Programm zur Fotobearbeitung zu sein, das sowohl den Anforderungen eines Experten als auch der Intuition eines Anfängers entsprechen sollte. Somit sollte es auch für den privaten Anwender gedacht sein.
Als schließlich im November 2005 die erste Version Aperture 1 ausgeliefert wurde, blieb der erhoffte Andrang aus. Testberichte fielen überwiegend negativ aus und die Kritiker waren fast geschlossen der Meinung, Aperture sei eher für eine berufliche Anwendung geeignet. Für private Anwender gäbe es günstige Alternativen, welche mindestens genauso gut seien. Das war aber auch kein Wunder, da das Programm für 499 Dollar, das entspricht heutzutage in etwa 420€, nicht gerade erschwinglich war.
Apple nahm die Kritik sehr ernst und brachte 2008 schließlich die zweite Version auf den Markt. Die Engine war komplett überarbeitet worden, es gab viele neue Werkzeuge und Funktionen. Der Preis wurde auf 199 Dollar abgesenkt.
Doch die beste Zeit stand Aperture erst noch bevor. Denn als 2011 der Mac App Store startete, reduzierte Apple den Preis der inzwischen dritten Version erneut, auf nur 79 Dollar. Viele Anwender waren der Meinung, der niedrige Preis sei ein Versehen, weswegen überall dazu geraten wurde, schnell zuzuschlagen. Denn Aperture war von der Leistung her noch besser geworden, Apple selbst hatte von der Veröffentlichung von mehr als 200 neuen Funktionen gesprochen, wie unter anderem von Audio-; und Videounterstützung. Doch es blieb dabei, der Preis schellte nicht noch einmal in die Höhe und viele Anwender lernten Aperture lieben. Auch die Kritiken fielen jetzt überwiegend positiv aus, teilweise hieß es sogar, das Programm sei eines der besten aller Zeiten.
Warum wurde die Entwicklung eingestellt?
Die goldene Zeit von Aperture währte nicht lange, denn trotz des großen Erfolgs kündigte Apple im Sommer 2014 an, die Weiterentwicklung des Programmes einstellen zu wollen. Dies lag schlichtweg daran, dass Apple eine doppelte Ablösung vorsah: Zum einen durch Photos, dem direkten Nachfolger von iPhoto, zum anderen von professionellen Bearbeitungsprogrammen wie Lightroom. Aperture selbst wurde als überflüssig angesehen. Allerdings sollte es noch einmal vier Jahre dauern, bis der Editor endgültig nicht mehr funktionierte: Das erste Mal war dies mit macOS 10.15 Catalina der Fall. Aperture ist nämlich lediglich ein 32 Bit Programm, ab Catalina werden allerdings nur noch 64 Bit Anwendungen unterstützt.
Aperture trotzdem weiterhin nutzen - geht das?
Für Anwender, die Aperture besitzen und eigentlich nie darauf verzichten wollten, gibt es gute Nachrichten. Denn trotz der 32 Bit Architektur gibt es eine Möglichkeit, das Programm auf Catalina und Big Sur nutzen zu können: Ein privater Entwickler hat sich die Mühe gemacht, hierfür das Tool Retroactive zu programmieren. Auf der verlinkten Seite für Open Source Software findet sich nicht nur der Link für den Download, sondern auch eine ausführliche Anleitung auf Englisch. Retroactive unterstützt auch andere, nicht mehr lauffähige Software, wie zum Beispiel iPhoto. Es ist kompatibel mit allen betroffenen MacOS Systemen.
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