Die beiden US-amerikanischen Unternehmen bauen ihre Zusammenarbeit aus. Apple sieht in der Kooperation eine Chance, sich zukünftig unabhängiger vom asiatischen Halbleitermarkt aufzustellen.
Bei der Fertigung sämtlicher Produkte ist Apple gezwungenermaßen auf die Fähigkeiten sowie ausreichend Ressourcen zahlreicher Partner angewiesen. Ein zentrales Bauteil, das in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus rückte, ist der Prozessor. Während man im Mac-Segment bereits erfolgreich den Umstieg auf Apple Silicon vollziehen konnte, werden die Rufe nach einer ähnlichen Lösung im Mobilfunkbereich lauter.
Die Pläne zur Entwicklung eines eigenen 5G-Chips wurden jedoch relativ frühzeitig auf Eis gelegt. Auf der einen Seite schien Apple die notwendige Infrastruktur sowie Ressourcen nicht vorhalten zu können, auf der anderen Seite würde sich Cupertino mit Blick auf zahlreiche Patenteintragungen auf dem Gebiet in gefährliches Fahrwasser begeben. Eine Zusammenarbeit mit dem weltweit führenden Hersteller von Hochfrequenz-Mobilfunkchips Qualcomm scheint daher bis auf Weiteres unumgänglich zu sein.
Mit einem weiteren langjährigen Partner wollte Apple ebenfalls brechen: Broadcom zeichnet sich seit geraumer Zeit für die Bereitstellung der WiFi-Komponenten im iPhone verantwortlich, welche den ursprünglichen Überlegungen zufolge im neuen "Super-Chip" einfließen sollten. Statt einem Ende der Zusammenarbeit steht nun ein noch engerer Schulterschluss beider Unternehmen an. Apple verkündete kürzlich ein milliardenschweres Investitionsprogramm für die Entwicklung hocheffizienter 5G-Technologien.
Entwicklung und Fertigung von 5G-Funkfrequenzkomponenten
Ziel der umfangreichen Vereinbarung sei die Entwicklung und Fertigung von 5G-Funkfrequenzkomponenten inklusive FBAR-Filter durch Broadcom, wie Tim Cook in einer entsprechenden Pressemitteilung verrät. Der gesamte Prozess, von der Forschung bis zur Fertigung, werde in den Vereinigten Staaten stattfinden. Man wolle Investitionen in die US-Wirtschaft weiter ausbauen, bestehende Arbeitsplätze halten sowie neue schaffen.
Das vorrangige Ziel, welches in der Form jedoch nie nach außen kommuniziert wird, dürfte jedoch lauten, die Abhängigkeit vom chinesischen Markt zu reduzieren. Mit Broadcom hat sich Apple einen einflussreichen Global Player gesucht, der zudem ebenfalls aus den Vereinigten Staaten stammt.
Die Entwicklung drahtloser Technologien dürfte zugleich darauf hindeuten, dass man mit dem neuen starken Partner intensive Planungen zu einem eigenen 5G-Chip verfolge, um sich im Ergebnis stärker von Qualcomm zu lösen.
Investitionen in Milliardenhöhe: Börse reagiert
Die neuerliche Ankündigung, verstärkt in die 5G-Technologien zu investieren, ist Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets mit einem Gesamtvolumen von 430 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2021 hat Apple zugesagt, diese Summe in Zusammenarbeit mit sämtlichen Partnern und Zulieferern innerhalb der nächsten fünf Jahre in die US-Wirtschaft fließen zu lassen.
Die Börse reagiert derweil mit Kurssteigerungen auf die jüngste Ankündigung. Während sich die Apple-Aktie kaum beeindruckt zeigt, legte die Aktie von Broadcom innerhalb der letzten Tage um gute 20 Prozent zu. Qualcomm-Aktionäre mussten aufgrund fallender Kurse kurz innehalten, allerdings erholte sich die Aktie schnell wieder.
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