Aufgrund der Auswirkungen des Corona-Virus hat sich die Europäische Union viele Streaming-Anbieter darum gebeten, die Bandbreiten ihrer Dienste zu drosseln. Das Netz soll stabil gehalten werden. Netflix und YouTube haben reagiert, die Videos laufen im Moment nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit.
Viele Politiker aber auch Wissenschaftler drängen Bevölkerungen auf der ganzen Welt dazu, sich sozial weitestgehend zu isolieren und zuhause zu bleiben. Neben zahlreichen neuen Arbeitsplätzen im Home Office greifen die Menschen, um mit ihrer Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, vermehrt auf Videotelefonie zurück.
Seit viele EU-Bürger auf ihre vier Wände beschränkt sind, hat der Datenverkehr im Internet zugenommen. Schuld daran sind aber nicht die neu hinzugekommenen Büroarbeitsplätze, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Nutzer vermehrt auf die Dienste von Streaming-Anbietern zurückgreifen und sich Videos anschauen.
Auch wenn Deutschland im globalen Vergleich noch ein weißer Punkt auf der Landkarte ist, was den Netzausbau betrifft, steckt unser Netz die zusätzliche Belastung recht gut weg. Dennoch hat sich die Europäische Union mit einem eindringlichen Appell an verschiedene Streaming-Anbieter gewandt und darum gebeten, die Bitrate der Streams vorübergehend zu reduzieren.
Netflix drosselt auf 75 Prozent
Einer der ersten großen Dienste, welcher der Bitte der EU nachgekommen ist, war das US-amerikanische Unternehmen Netflix. Seit gestern Abend laufen die Videostreams dort nur noch mit 75 Prozent der regulären Kapazitäten. Die Drosselung soll laut dem Communications Director Henning Dorstewitz vorerst für 30 Tage gelten.
Bislang ist unklar, wie sich die Entscheidung auf Nutzer mit dem teureren Abonnement für HD-Inhalte auswirkt. HD-Streams seien zwar weiterhin verfügbar, man muss allerdings jederzeit mit einer Drosselung rechnen. Die Ultra-HD-Qualität im Rahmen des Premium-Abos kann jedoch nicht gewährleistet werden.
YouTube schließt sich an
Heute hat sich das Google-Unternehmen YouTube dem Aufruf der EU angeschlossen. Die Drosselung der Datenmenge wird im Moment Stück für Stück umgesetzt und soll in den nächsten Tagen abgeschlossen sein. Nutzer können dann vorläufig keine HD-Inhalte mehr anschauen. Bei unseren Tests waren gerade eben noch 4K-Inhalte verfügbar und konnten ohne Probleme abgespielt werden. Nach der Umstellung sollen dann Videos bis auf weiteres nur noch in SD angeboten werden.
Ob und wann andere Streaming-Anbieter wie Amazon, Twitch oder Anbieter von IP-TV wie Vodafone oder die Telekom nachziehen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
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