Der ADAC Notfallpass: Nützliches Dokument für die Wallet

Sonstiges
Stefan

Ein Notfallpass, der wichtige medizinische Daten enthält, kann im Ernstfall Leben retten. Einen solchen Pass, der in Deutschland künftig aktiv in die Rettungskette integriert werden soll, bietet nun auch der ADAC an.

Foto-Credits: ADAC


Ob im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder Zuhause – medizinische Notfälle können immer und überall passieren. Und meistens wird man von der Situation überrascht. Gut, wenn man vorgesorgt und eventuell für den Rettungsdienst wichtige persönliche und medizinische Informationen schon einmal vorbereitet hat.

Unter iOS und Android gibt es dafür den digitalen Notfallpass. In der praktischen App, die auf jedem iPhone verfügbar ist, kann eine ganze Reihe an wichtigen Daten wie Notfallkontakte, Blutgruppe oder bereits vorhandene Befunde hinterlegt werden. Wie man den Notfallpass auf dem iPhone einrichtet, haben wir an anderer Stelle schon einmal näher beleuchtet.

Neuer Notfallpass vom ADAC

Der ADAC hat nun einen eigenen Notfallpass auf die Beine gestellt. Er ist seit Anfang des Jahres für Mitglieder verfügbar, soll aber schon bald auch Nicht-Mitgliedern angeboten werden. Das Besondere am Pass des ADAC ist, dass dieser fest in die Rettungskette integriert wird, was bedeutet, dass Rettungskräfte Patienten künftig aktiv nach dem Notfallpass des Automobil-Clubs fragen.

Allerdings gibt es auch einen großen Nachteil. Während der iOS-Notfallpass auf Wunsch auch über den Sperrbildschirm angezeigt werden kann, ohne dass man das iPhone entsperren muss, funktioniert das Ganze mit dem Pendant des ADAC nur, wenn der Patient sein Smartphone noch selber entsperren kann. Auf dem iPhone wird der ADAC-Notfallpass nämlich in der Wallet hinterlegt. Ist man nicht mehr ansprechbar, wird es mit dem Abrufen der Daten schwierig.

Was wird gespeichert?

Auf seiner Webseite gibt der ADAC einen Überblick darüber, welche Daten erfasst werden können:

  • Name, Vorname
  • Notfallkontakte
  • Kontaktpersonen, die sich z. B. um die Versorgung von Kindern oder Haustieren kümmern
  • Blutgruppe
  • Vorerkrankungen
  • die aktuelle Medikation
  • Allergien gegen Medikamente
  • Schwangerschaft
  • Herzschrittmacher
  • Hinweis auf einen Organspendeausweis
  • Ablageort der Patientenverfügung
  • Informationen zum Betreuer

Der ADAC empfiehlt, die hinterlegten Daten regelmäßig zu aktualisieren. Dazu kann man die Push-Mitteilungen aktivieren, die den Nutzer in Intervallen von drei, sechs oder neun Monaten oder einmal im Jahr daran erinnert.

Wie kommt man an den ADAC-Notfallpass?

Im Moment steht der Pass, wie bereits erwähnt, nur ADAC-Mitgliedern zur Verfügung. Über die Webseite muss die Funktion zuerst freigeschaltet werden. Zum Schutz der persönlichen Daten erfordert der Notfallpass neben der Identifizierung per Brief eine weitere Verifizierung. Diese funktioniert entweder persönlich in einer Mess- oder Geschäftsstelle oder digital über ein Ident-Verfahren per Webcam.

Hat man sich erfolgreich verifiziert, erfolgt die Eingabe der Daten auf der Webseite des ADAC unter den Menüpunkten „Mein ADAC“, „Meine persönlichen Daten“ und „Mein Notfallpass“. Danach kann man den Notfallpass der Wallet auf dem iPhone hinzufügen.

Wie wird der Notfallpass ausgelesen?

Ist man in einer Notlage noch bei Bewusstsein und kann sein Smartphone entsperren, öffnet man einfach die Wallet, ruft den ADAC-Notfallpass auf und zeigt den Rettungskräften den angezeigten QR-Code. Dieser wird dann mit einer speziellen Software gescannt, wofür es jedoch bestimmte Hard- und Software erfordert.

Sind die Sanitäter noch nicht auf dem aktuellen technischen Stand, empfiehlt der Automobil-Club die folgenden Schritte:

  • „Sollte die Rettungskraft in einem Notfall Ihren Notfallpass aufgrund von fehlendem technischen Equipment nicht auslesen können, loggen Sie sich auf adac.de/meinadac ein, rufen Ihre Notfalldaten im Bereich "Meine persönlichen Daten" auf und zeigen so Ihre Daten vor.“

Ob ein Notfallpass, den man nur vorzeigen kann, wenn man bei Bewusstsein ist, Sinn ergibt, begründet der ADAC so:

  • „Bei Bewusstlosigkeit kann auf den ADAC Notfallpass nicht zugegriffen werden, da das Smartphone entsperrt sein muss. Hinweis: In über 90% der Fälle (Quelle: ADAC Luftrettung) ist der Patient bei Bewusstsein und kann den ADAC Notfallpass auf seinem Smartphone der Rettungskraft zeigen. Ist der Patient nicht bei Bewusstsein, sind unmittelbar lebenserhaltende Maßnahmen erforderlich. Der Notfallpass wird zu einem späteren Zeitpunkt gescannt.“

Bisher keine Kommentare
Kommentieren
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Öffne AppTicker-News
in der AppTicker-News App
im Browser