"EU Voice" und "EU Video" sind am Netz. Ihr kennt die beiden neuen Dienste nicht? Noch sind die Plattformen relativ unbekannt, sollen sich aber künftig als Alternative zu YouTube und Twitter durchsetzen - zumindest für Behörden und öffentliche Einrichtungen.
Der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDSB) hat in der vergangenen Woche die öffentliche Pilotphase von zwei neuen Social-Media-Plattformen gestartet. Die beiden Dienste tragen die Namen "EU Voice" und "EU Video" und sollen künftig für europäische Behörden eine Alternative zu YouTube und Twitter darstellen. Beide sind offizielle Webseiten der Europäischen Union und legen vor allem großen Wert auf den Datenschutz.
"EU Voice" und "EU Video", mit denen die Unabhängigkeit Europas in der digitalen Welt gefördert werden soll, basieren auf der Mastodon- und PeerTube-Software.
Im Moment findet man jedoch auf beiden Portalen noch wenig bis gar keinen Inhalt von privaten Nutzern. "EU Video" und "EU Voice" sind allerdings auch erst eine Woche im Netz vertreten. Aktuell läuft, wie bereits erwähnt, die Pilotphase. Ob und wann die EU das Projekt auf Bürgerebene ausweitet, ist noch nicht bekannt.
"Organe, Einrichtungen, Ämter und Agenturen der EU (EUIs), die an der Pilotphase dieser Plattformen teilnehmen, können mit der Öffentlichkeit interagieren, indem sie kurze Texte, Bilder und Videos auf EU Voice teilen und indem Sie Videos und Podcasts auf EU Video teilen, hochladen und kommentieren."
Geht man nach diesem Text, wird es sich also wahrscheinlich um ein reines Kommunikationsmittel auf Regierungs- bzw. Behördenebene handeln.
Irgendwann für alle?
An anderer Stelle schreibt der EDSB Wojciech Wiewiórowski allerdings:
"Mit dem Pilotstart von EU Voice und EU Video wollen wir alternative Social-Media-Plattformen anbieten, die Einzelpersonen und ihren Rechten auf Privatsphäre und Datenschutz Vorrang einräumen. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass EU Voice und EU Video nicht auf Übermittlungen personenbezogener Daten in Länder außerhalb der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums angewiesen sind; es gibt keine Werbung auf den Plattformen; und es gibt keine Profilerstellung von Personen, die die Plattformen nutzen können. Diese Maßnahmen geben Einzelpersonen unter anderem die Wahl und Kontrolle darüber, wie ihre personenbezogenen Daten verwendet werden."
Der letzte Passus deutet an, dass die Plattformen (wohl nach der Pilotphase) für alle freigeschaltet werden. Sollten die beiden Dienste nicht den Rahmen der One-Way-Kommunikation verlassen und "EU Video" sowie "EU Voice" auch für den Ottonormalverbraucher verfügbar sein, ist es fraglich, inwieweit diese von den Bürgern dann am Ende angenommen werden.
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