Geschichtslektion: Vor 30 Jahren erschien eines der wichtigsten Mac-Updates namens System 7

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Julia

Vor 30 Jahren kam eines der berühmtesten Mac Updates auf den Markt, System 7. Das System gilt als eines der größten Updates in der Apple-Geschichte und als Wegbereiter des modernen macOS. Es gab viele Neuerungen, aber auch einige Schwachstellen. Was habt ihr für Erinnerungen an System 7?

Geschichtslektion: Vor 30 Jahren erschien eines der wichtigsten Mac-Updates namens System 7

Einige von euch erinnern sich vielleicht noch daran: Vor 30 Jahren brachte Apple ihr bis dahin größtes Update heraus. Es nannte sich System 7 und war in gewisser Weise ein Wegbereiter für das moderne macOS. System 7 barg viele Hürden bei der Installation, dafür aber auch entscheidende Neuerungen und vor allem eine lange Unterstützungsperiode. Fast hätte es sogar eine Version für den Pc gegeben. Allerdings kam das System nicht überall gut an. Was steckt hinter all dem und was machte System 7 damals so besonders?

System 7: Viele Neuerungen, hohe Anforderungen und sechs Jahre Aktualität

System 7 gilt heute als ein großer Schritt in der Geschichte von Apple. Das Update hieß damals noch nicht macOS, sondern "Macintosh System Software" - Die Umbenennung erfolgte erst mit Versionsnummer 7.6. System 7 erschien 1991 für den Mac. Die Installation war, wie damals noch üblich, nicht sehr einfach. Ein Update heutzutage downloadet man von einer Webseite und installiert es dann. Früher war Software nur über Disketten erhältlich. Da diese nicht sonderlich viel Speicherkapazität hatten, musste System 7 auf ganze 15 Disketten ausgelagert werden, die beim Installieren dann eben durchgewechselt werden mussten. Dies machte übrigens die erste große Neuerung von Macintosh aus: Zuvor kam der Computer ohne integrierte Festplatte aus, das System fand Platz auf einer einzigen Diskette. Aber auch alle weiteren Neuerungen waren von großer Bedeutung: Bei System 6 musste der "MultiFinder"-Modus aktiviert sein, damit mehrere Programme ausgeführt werden konnten. Das änderte sich nun, was die Performance der Macs anhob. Außerdem wurde AppleTalk eingeführt, der Vorgänger von AirDrop. Mit AppleTalk konnten Dateien und Ordner über das Netzwerk ausgetauscht werden. Zusätzlich war System 7 ein 32-Bit System, wodurch mehr Arbeitsspeicher benutzt werden konnte. Die vorige Grenze lag bei 8 GB. Quickdraw wurde im System integriert, dadurch kam es zur Grafikbeschleunigung und das System konnte auf Macs mit Farbunterstützung erstmals in Farbe angezeigt werden. Auch das Hilfssystem wurde komplett erneuert, genannt "Ballon Help".

Doch neben den ganzen Neuerungen gab es auch Aspekte, die zu Kritik führten. Die Hardware-Anforderungen wurden im Vergleich zu System 6 deutlich hochgeschraubt. Mindestens 2 MB RAM waren für die Installation von Nöten, was nach damaligen Standards eher viel war. Es gab einen virtuellen Speicher, mit der die Festplatte für zusätzlichen Arbeitsspeicher gebraucht werden konnte. Dies war allerdings ein langsamer Prozess. Und letzten Endes ließ die aufwendige Installation nur schwer Bugfixes zu. So gelang es Apple erst nach einigen Monaten, die größten Fehler auszumerzen.

Dennoch war das System ein voller Erfolg. Einige Mac-Anwender sprechen sogar davon, dass System 7 ihr Lieblings-OS gewesen sei. So gilt das System sogar als das System, welches in Apples Geschichte am längsten unterstützt wurde. Ganze sechs Jahre hielt es sich, ehe Version 7.6 zu Version 8 wechselte. Vermutlich wäre die Versionsnummer sogar noch länger erhalten geblieben, wenn sich Apple nicht um Lizenzrechte gesorgt hätte.

Eine Version für den Pc

Eigentlich war sogar eine Version für den Pc geplant. Version 7.1 wurde nämlich auch in einer Intel-Variante geschrieben und sollte IBM-kompatible sein. Apple arbeitete dafür mit dem Unternehmen Novell zusammen, das Projekt lief unter dem Namen "Star Trek", benannt nach der Science Fiction Serie des Erfinders Gene Roddenberry. Die Partner brachten es sogar 1992 zu einer Fertigstellung, doch veröffentlicht wurde die Version nie. Angeblich stecke eine Sparkampagne dahinter.

Allerdings gibt es viele Überlegungen, was gewesen wäre, wenn es die Version tatsächlich gegeben hätte. Vermutlich wäre sie ein Erfolg geworden, eventuell hätte sie sogar den Erfolg von Windows 95 dämpfen können. Letzteres ist allerdings umstritten, denn viele Pc Hersteller hatten sich bereits Microsoft verschrieben und zahlten dementsprechend auch, obwohl die Computer selbst erst einmal ohne Windows ausgeliefert wurden. Noch ein System hätte also geheißen, noch mehr Geld ausgeben zu müssen.

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