Die Vereinigten Staaten liefern sich schon seit vielen Monaten einen Handelsstreit mit China, der in der letzten Zeit deutlich an Schärfe zugenommen hat. Viele amerikanische Unternehmen können jetzt aber aufatmen: Für in China hergestellte Produkte wie zum Beispiel iPhones, iPads oder MacBooks wird es in Zukunft keine neuen Strafzölle mehr geben.
Zuerst waren es Waschmaschinen, Komponenten für Solaranlagen und weitere Haushaltsgeräte, für deren Einfuhr aus China die Trump-Administration Strafzölle erhob. Später folgten dann weitere Schutzzölle für zum Beispiel Aluminium und Stahl, die für Lieferungen aus aller Welt verhängt wurden.
Speziell für Importe aus China hatte die US-Regierung dann eine Liste mit rund 280 Produkten veröffentlicht, die mit Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent belegt wurden. Die Liste sollte um weitere Güter aus China ergänzt werden, die man dann ab 15. Dezember 2019 mit zusätzlichen zehn bis 15 Prozent Zollgebühren versehen wollte.
135 Euro Aufpreis für das iPhone, iPad & das MacBook
Auf der Liste, die am Sonntag in Kraft getreten wäre, standen u. a. auch viele iPhones, iPads und einige MacBook-Modelle. Alles in allem hätte Apple nach einer Schätzung von Experten jedem betroffenen Gerät eine Preiserhöhung von ca. 135 Euro verpassen müssen, um die Strafzölle abzufedern.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wären die neuen Strafzölle allerdings zulasten des iPhone-Herstellers gegangen, da eine Erhöhung der Verkaufspreise für Apple keine Option darstellte. Im Moment muss Apple Strafzölle für die AirPods, die Apple Watch (alle Serien), den HomePod sowie alle iMac-Modelle bezahlen.
Neuer Deal mit China setzt weitere Strafzölle aus
Die geplanten Strafzölle auf Produkte im Wert von 300 Milliarden Dollar, die für Sonntag geplant waren, wurden jetzt erst einmal für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Wie Bloomberg berichtet, hatte US-Präsident Donald Trump gestern einen Vorschlag von China zur Einigung auf dem Schreibtisch liegen.
Das Angebot umfasst das Versprechen der Chinesen, in Zukunft mehr Agrarprodukte aus den Vereinigten Staaten zu kaufen. Mit der Unterzeichnung dieses Deals wurden die neuen Strafzölle abgewendet. Die US-Regierung bescherte damit nicht nur Apple ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.
Dass China ein entsprechendes Angebot machte, lässt sich wohl auf die Pläne von ausländischen Unternehmen zurückführen, Produktionsstätten aus dem Land der aufgehenden Sonne in Länder wie Taiwan oder Indien umzusiedeln. So wird das iPhone 11 zum Beispiel künftig in den Foxconn-Werken in Indien gefertigt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters Ende November meldete, planen zudem diverse Apple-Zulieferer den Umzug ihrer Betriebe.
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