Nicht nur Apple hat gelegentlich mit Patentstreitigkeiten zu kämpfen: Seit dem Wochenende ist klar, dass in Deutschland keine Smartphones mehr von Oppo und OnePlus verkauft werden dürfen. Geklagt hatte Nokia.
Update:
Oppo bleibt den deutschen Kunden erhalten. Entgegen einer Meldung der WirtschaftsWoche heißt es nun in einer Stellungnahme des chinesischen Konzerns, dass man sich um die Beilegung der Rechtsstreitigkeiten bemüht (via inside digital):
"Unser langfristiges Engagement auf dem deutschen Markt bleibt unverändert und wir arbeiten proaktiv mit den relevanten Parteien zusammen, um die laufende Angelegenheit zu klären." Und weiter: "Abgesehen davon, dass der Verkauf und die Vermarktung bestimmter Produkte über die offiziellen Kanäle von Oppo Deutschland ausgesetzt wurde, wird Oppo den Betrieb in Deutschland weiterführen."
Damit ist nun klar, dass es sich bei der Einstellung der Verkäufe um einen temporären Zustand handelt und Oppo den hiesigen Markt nicht verlässt. Der deutsche Onlineshop, in welchem neben Smartphones auch andere, nicht von den Patentstreitigkeiten betroffene Produkte angeboten wurden, ist allerdings weiterhin nicht erreichbar.
Ursprünglicher Artikel vom 8. August 2022:
Mitte Juli haben wir über ein Verkaufsverbot für Apple in Kolumbien berichtet. Dort hat das schwedische Unternehmen Ericsson vor Gericht durchgesetzt, dass iPhones ab dem iPhone 12 aus den Läden genommen werden müssen. Der Grund ist ein Rechtsstreit über Patente für die 5G-Chips, die in neueren iPhones verbaut wurden.
Doch auch andere Hersteller haben mit Verkaufsverboten zu kämpfen. Zum Wochenende hat es die chinesischen Marken Oppo und OnePlus getroffen. Die beiden Firmen gehören zum ebenfalls chinesischen Konzern BBK Electronics und nutzen in ihren Smartphones überwiegend die gleichen Komponenten.
Nokia erwirkt Verkaufsverbot
Wie die WirtschaftsWoche berichtet, hat Nokia vor dem Landgericht München 1 geklagt. Vor gut einem Jahr ist nämlich ein Patentvertrag zwischen Nokia und BBK Electronics ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Die Chinesen haben jedoch weiterhin die Technologien von Nokia in ihren Smartphones verbaut, ohne die angefallenen Lizenzgebühren zu bezahlen.
Das hat nun für BBK Electronics schwerwiegende Folgen. Zum Wochenende wurde von den Richtern in München ein Verkaufsverbot für Geräte von Oppo und OnePlus ausgesprochen. Die beiden Marken dürfen hierzulande nicht mehr verkauft werden, bis man zu einer Einigung gekommen ist. Daraufhin haben die Hersteller sämtliche Smartphones aus ihren hiesigen Onlineshops genommen. Händler wie Amazon dürfen ihre Restbestände noch verkaufen, Nachschub kommt jedoch keiner mehr.
Oppo verlässt den deutschen Markt
Gegenüber der WirtschaftsWoche gab der Pressesprecher von Oppo Peter Manderfeld bekannt, dass man den deutschen Markt vorerst verlassen würde:
"Abgesehen davon, dass wir den Verkauf und die Vermarktung von bestimmten Produkten aussetzen, wird Oppo den Betrieb in Deutschland fortsetzen."
Gemeint sind mit den bestimmten Produkten die Smartphones. Andere Geräte wie zum Beispiel Kopfhörer sollen dagegen weiter in Deutschland angeboten werden. Wenn man die deutsche Webseite des Unternehmens aufruft, stellt man fest, dass der Onlineshop mittlerweile aber gänzlich verschwunden ist.
Dort heißt es:
"Aktuell sind Produktinformationen auf unserer Website nicht verfügbar." Und weiter: "Kann ich Oppo Produkte weiterhin uneingeschränkt nutzen, auf den Support zugreifen und zukünftige Updates erhalten?" - "Ja, du kannst deine Oppo Produkte weiterhin uneingeschränkt nutzen, auf den Support zugreifen und du erhältst selbstverständlich auch alle zukünftigen Updates."
Wer also ein Smartphone von Oppo besitzt, muss sich keine Sorgen machen. Das Gleiche gilt auch für Geräte von OnePlus. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich BBK Electronics mit Nokia einigt. Dann kann es schnell gehen und die beiden chinesischen Marken sind bei uns wieder erhältlich.
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