Intel hat Mitte April dieses Jahres angekündigt, sich aus der Entwicklung von 5G-Modems und der Weiterentwicklung von zukünftigen Netzwerkstandards zurückzuziehen. Jetzt macht der Halbleiterhersteller Nägel mit Köpfen und bereitet die Versteigerung der dazugehörigen Patente an.
Der 16. April 2019 war ein schwarzer Tag für Intels Modemsparte: Der Vertragspartner Apple, für den die 5G-Modems kommender iPhone-Generationen entwickelt werden sollten, hatte alle Rechtsstreitigkeiten mit dem Chiphersteller Qualcomm beendet und sogar umfassende Patentlizenzvereinbarungen und Lieferverträge für die nächsten Jahre ausgehandelt.
Aller Voraussicht nach würde in den 2020er-iPhones also ein 5G-Modem von Qualcomm und nicht von Intel verbaut werden, weshalb Intel auf seiner Webseite noch am Tag der Einigung das Aus für seine Modementwicklung verkündete. Diese war allerdings schon lange vorher eher rückläufig - und Apple verärgert, denn Intel hatte viele Deadlines und Termine nicht eingehalten, weshalb auch die iPhones im September "nur" mit einem LTE-Modem ausgeliefert werden.
Auktion steht kurz bevor
Wie IAM berichtet, möchte Intel jetzt seine Modemsparte schnell zu Geld machen. Im Moment bereitet der kalifornische Chip-Hersteller die Versteigerung seiner gesamten Modempatente vor. Angeboten werden rund 6000 Patente für die 3G-, 4G- und 5G-Technologie sowie 500 zugehörigen Patentmeldungen aus der Halbleiter- und Elektronikindustrie. Die Versteigerung wird vom Auktionshaus Sullivan & Cromwell abgewickelt.
Damit zieht sich Intel aus der Entwicklung der 5G-Technik und kommenden Netzwerkstandards zurück, behält sich aber vor, weiterhin Technologien für Smartphones zu entwickeln, wenn auch bei Weitem nicht in dem Umfang, wie es bisher der Fall war.
Für Apple könnten sich die Patente von Intel als eine Goldgrube erweisen. Der iPhone-Hersteller arbeitet schon seit geraumer Zeit an einem eigenen 5G-Modem. Die Entwicklung eines eigenen Chips ist jedoch sehr aufwendig. Der Erwerb von Intels Patentschriften würde den Vorgang allerdings beschleunigen und dazu führen, dass Apple sich in naher Zukunft aus der neu entstandenen Abhängigkeit von Qualcomm im Bereich der 5G-Modems lösen könnte.
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