Mitte letzter Woche wurde bekannt, dass sich die Bundesregierung mit der Telekom über eine Bildungs-Flatrate beraten hat. Nun ist es offiziell: Im Herbst soll der neue Tarif deutschlandweit eingeführt werden. Kosten entstehen den Schülern dabei keine.
Als im Frühjahr die Infektionszahlen während der Coronavirus-Pandemie stark anstiegen, wurde der Unterricht von nahezu allen Schulen über das Internet abgehalten. Schüler und Schülerinnen erledigten ihre Schularbeiten im Home Office. Doch das klappte nicht immer reibungslos, da nicht alle Familien über die technische Ausstattung oder einen Internetzugang verfügten.
Die Bundesregierung hat das Problem registriert. In Vorbereitung auf den Winter, wo eventuell ein zweiter Lockdown droht, möchte man die Digitalisierung des Unterrichts schnell vorantreiben. Anfang letzter Woche hat sich die Kanzlerin mit den zuständigen Ministern zusammengesetzt und für die Digitalisierung der Schulen ein 500 Millionen Euro starkes Paket auf den Weg gebracht, das neben Leihcomputern für Schüler und technische Ausstattung für die Lehrer auch eine sogenannte Bildungs-Flatrate für Schüler beinhalten soll.
Bildungs-Flatrate 'Education' kommt im Herbst
Um allen Schülern Zugang zur digitalen Bildung zu ermöglichen, führten die Politiker u. a. Gespräche mit dem Telekom-Chef Timotheus Höttges. Dieser sagte zu, einen entsprechenden Tarif so schnell wie möglich in das Portfolio des Konzerns aufzunehmen. Der Preis sollte laut den Informationen letzte Woche zehn Euro im Monat betragen.
Zum Wochenende hat die Telekom auf ihrer Webseite die Bildungs-Flatrate mit unbegrenztem Datenvolumen offiziell angekündigt. Der neue Tarif nennt sich "Education" und wird für Schüler und Schülerinnen komplett kostenlos angeboten. Als Vertragspartner fungieren Schulträger und Schulen, die SIM-Karten werden also nicht auf die Eltern registriert. Die Schulen entscheiden auch, wer den Education-Tarif buchen kann.
Reiner Datentarif ohne Entertainment-Inhalte
Wie wir bereits letzten Woche berichteten, handelt es sich bei der Bildungs-Flatrate um einen reinen Datentarif ohne die Option, Telefonate über das Mobilfunknetz führen zu können. Zudem bestätigt die Telekom, dass sich beim Tarif "Education" bestimmte Entertainment-Angebote nicht nutzen lassen. Die Rede ist hier von Diensten wie Netflix, Amazon Prime oder Online-Gaming-Angeboten wie zum Beispiel Steam.
Die Schülerinnen und Schüler können mit dem Education-Tarif ausschließlich „auf digitale Lerninhalte zugreifen, Hausaufgaben versenden oder im Homeschooling an Video-Chats teilnehmen". Welche Angebote freigeschaltet bzw. gesperrt sind, bestimmen die Vertragspartner, also die Schulen.
Zur technischen Umsetzung gibt es in der Meldung der Telekom leider keine Informationen. Da die Education-Flatrate wahrscheinlich über eine SIM-Karte zur Verfügung gestellt wird, könnte der Konzern einen passenden Router mit SIM-Kartenschacht mitliefern. Alternativ könnte der Mac oder PC über das Smartphone ins Netz gehen.
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