Crossover ist eine Möglichkeit, um Windows-Spiele auch auf dem Mac, insbesondere dem M1 spielen zu können. Doch lohnt es sich schon?
Wenn es um Windows-Spiele auf dem Mac geht, greifen viele Nutzer zu einer Parallelinstallation von Windows. Alternativ ist auch Wine immer ein beliebtes Tool gewesen, um die Spiele direkt auf dem Mac laufen lassen zu können, doch seit macOS Catalina ist dies nicht mehr möglich, weil Wine fast nur 32 Bit Emulationen erlaubt. Da nun aber auf dem M1 auch eine Parallelinstallation von Windows noch nicht möglich ist, bietet sich stattdessen Crossover von Codeweavers an. Genau wie Wine emuliert es Windows Programme direkt auf der Oberfläche von macOS. Außerdem hatte CodeWeavers Mitte November angekündigt, dass man einen Weg gefunden hätte, Windows Apps auch auf dem M1 laufen lassen zu können. Dazu würden die Intel-Binärdateien der Programme emuliert und via Rosetta ausgeführt, was natürlich zu Performance-Verlusten führe aber durch die starke Rechenleistung des M1 kompensiert werden könne. Somit würde das Ausführen von Spielen sogar möglich. Dies sei dann auf Grund nötiger Fehlerbehebungen ab macOS 11.1 möglich.
Was von der Aussage in der Praxis zu halten ist, und ob das Spielen mittels Crossover tatsächlich funktionieren wird, zeigt ein kürzlich durchgeführter Versuch in einem Video.
Performance oft ausreichend, Kompatibilität mangelhaft
Durchgeführt wurde der Versuch mit der ARM-Version des MacBook Air. Für das Gaming ist dies das aktuell schwächste Angebot, da das MacBook keine Lüfter besitzt. Stattdessen wird bei einer hohen Leistung die CPU gedrosselt und der Computer somit gekühlt, es handelt sich also um eine passive Kühlung.
Nachdem in dem Video kurz erklärt wird, wie man Crossover selbst und innerhalb von Crossover Steam-Spiele installiert, startet der Versuch. Schnell wird klar, dass das Suchen nach einem kompatiblen Spiel eine Tortur ist: Die meisten Titel lassen sich nicht einmal starten, sondern stürzen ab, wenn man versucht, sie via Crossover zu starten. Crossover ist also mit den meisten Spielen gar nicht erst kompatibel.
Wie gut laufen funktionierende Spiele?
Dennoch gibt es sie, die Spiele, die sich über Crossover starten lassen. Eines davon war beispielsweise Bioshock Infinity, das Resultat des Spielerlebnisses war allerdings eher unerfreulich. Zwar waren 50 Bilder pro Sekunde kein Problem für den M1, doch die Darstellung ruckelte in regelmäßigen Abständen und es zeigten sich zahlreiche Grafikfehler. Der Grund hierfür lässt sich allerdings nicht in der zur Verfügung stehenden Grafikleistung finden, sondern bei dem Rendering von DirectX, welches die meisten Spiele voraussetzen.
Andere Spiele hingegen liefen gut und flüssig und zeigten nur kleinere Grafikfehler, unter anderem zum Beispiel Max Payne 3, The Witcher 3 und Portal 2.
Fazit: Lohnt sich Crossover für Spiele auf dem M1 Chip?
Die Antwort auf diese Frage kann man ganz klar mit "Nein" beantworten, zumindest aktuell. Zwar bietet der M1 Chip die nötige Leistung, um ein Spiel selbst im emulierten Zustand flüssig laufen zu lassen, aber die wenigsten Spiele sind überhaupt kompatibel. Dazu kommt, dass die Kompatibilität eines Spiels nicht unbedingt bedeutet, dass man es auch tatsächlich gut spielen kann, denn DirectX macht noch häufig Probleme.
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