Die Fertigung der hauseigenen Prozessoren von Apple wird bekanntermaßen durch TSMC in Fernost durchgeführt. Wie es nun scheint, könnte der Halbleiterhersteller auf Wunsch von Apple einen weiteren Produktionsstandort direkt in den USA aufbauen.
Der Ruf nach Veränderungen in den Lieferketten wird immer lauter. Wie viele andere Hersteller lässt Apple seine Smartphones, Tablets, Smartwatches und Zubehör ebenfalls im Reich der Mitte produzieren. Die letzten drei Jahre haben jedoch bei den Verantwortlichen den Wunsch nach strukturellen Veränderungen verstärkt.
Die Fertigung in China lief jahrelang problemlos und kostengünstig vom Band. Seitdem der weltweite Handel jedoch maßgeblich durch das Coronavirus mitbestimmt wird und die kommunistische Regierung in China mit einer strikten Null-Covid-Politik aufwartet, wird der Schrei nach Veränderungen lauter.
Da Apples Fertigungspartner zuletzt immer wieder mit mehrwöchigen Produktionsausfällen zu kämpfen hatten und sich dadurch die Lieferzeiten in den Online Stores drastisch erhöhen, prüft das kalifornische Unternehmen zunehmend, ob Produktionsvorgänge auch in andere Länder verlegt werden können. Die Länder Indien und Vietnam sind hierfür heiße Kandidaten.
Zweites TSMC-Werk in Arizona?
Eine viel wichtigere Abhängigkeit von Apple besteht jedoch noch zu einem weitaus kleineren Land als China. Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, kurz TSMC, unterhält seinen Sitz im von China beanspruchten Inselstaat. Der Halbleiterhersteller gilt hinter Intel und Samsung als Nummer 3 der Welt und zeichnet sich seit geraumer Zeit für die Herstellung von Apples hauseigenen A- und M-Prozessoren verantwortlich.
Nicht zuletzt durch modernste Technologie konnte sich das Unternehmen zu einem der wichtigsten Partnern von Apple entwickeln. In der jüngeren Vergangenheit setzte das Unternehmen mit dem Apfel auf exklusive Lieferverträge von unerlässlichen Komponenten mit TSMC und baute die Zusammenarbeit auf diesem Wege weiter aus.
Aufgrund der allgemein unsicheren Lage im Land baut TSMC seit 2020 im US-Bundesstaat Arizona für 12 Milliarden Dollar eine neue Chipfabrik auf. Die ersten Halbleiter sollen hier im Jahr 2024 vom Band laufen. Einem aktuellen Bericht des Wall Street Journal zufolge sei nun, ebenfalls in Arizona, eine weitere Fabrik in Planung.
Produktionsort von M3 und A17 in Arizona?
Angeblich wurde die Region nördlich von Phoenix als Standort für das neue Werk auserkoren. Das Besondere: In der zweiten Fabrik sollen Chips in 3-Nanometer-Technologie hergestellt werden. Demnach kann davon ausgegangen werden, dass Apple in der neuen Anlage seine künftigen Generationen der A- und M-Chips herstellen lassen wird.
Das bereits im Bau befindliche erste Werk ist nämlich lediglich auf Strukturbreiten von 5 Nanometern ausgelegt. Eine Umrüstung könnte höchstens noch die Produktion von Prozessoren mit 4 Nanometern Strukturbreite gewährleisten. Da Apples hauseigene SoCs ab M3 und A17 jedoch im 3-Nanometer-Verfahren gefertigt werden sollen, käme das erste Werk hierfür nicht mehr in Betracht.
Den Bericht des Wall Street Journals wollte TSMC so nicht bestätigen, allerdings gaben die Verantwortlichen zu Protokoll, dass man momentan ein Gebäude plane, das potenziell als zweites Werk in Betracht kommen könnte.
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