iPad Pro M4: Apple beschneidet Prozessor & RAM bei kleineren Speicheroptionen

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Stefan

Wer sich beim Kauf des neuen iPad Pro M4 für 256 oder 512 GB Speicher entscheidet, bekommt weniger Rechenkerne und weniger Arbeitsspeicher. Das verrät Apple während des Bestellvorgangs nur, wenn man sich durch die entsprechenden Hinweisfenster klickt.

iPad Pro M4: Apple beschneidet Prozessor & RAM bei kleineren Speicheroptionen

Foto-Credits: Apple


Apple hat gestern das iPad Pro mit M4-Prozessor vorgestellt. Das neue Pro-Tablet wurde komplett überarbeitet, ist um einiges dünner als sein Vorgänger, verfügt über ein OLED-Panel und den bereits angesprochenen brandneuen M4. Die Preise beginnen für das 11 Zoll große Modell bei 1.199 Euro. Will man mit 13 Zoll mehr Display, sind es 1.549 Euro.

Eigentlich sollte man meinen, dass man bei diesen Preisen ein vollausgestattetes iPad Pro erhält. Doch das ist nur der Fall, wenn man sich für 1 TB oder 2 TB Speicherplatz entscheidet. Bestellt man ein Gerät mit 256 oder 512 GB Speicher, muss man nicht nur mit weniger Arbeitsspeicher leben – auch der M4 kommt mit einem deaktivierten Kern daher.

Bestellprozess nicht transparent

Normalerweise wäre das keine große Sache, wenn Apple während des Bestellvorgangs ganz klar sagen würde „Gibst du mehr Geld für Speicherplatz aus, bekommst du mehr Prozessorleistung“. Das ist aber nicht der Fall. Klickt man sich durch die Konfiguration des iPad Pro M4, wird man an einigen Stellen auf diverse Fußnoten verwiesen. Da geht es aber ausschließlich um die technischen Details zum Display und zur Größe des Speichers.

Die entscheidende Information findet man im Bestellprozess nur, wenn man bei der Konfiguration des Speichers auf den Button mit der Aufschrift „Du bist dir nicht sicher, wie viel Speicherplatz du wählen sollst? Mach dir ein besseres Bild davon, wie viel Speicher­platz du brauchen wirst.“ klickt.

Im nächsten Fenster steht dann Folgendes geschrieben:

  • 256 GB und 512 GB Speicherplatz kommt mit dem M4 Chip (9‑Core CPU, 10‑Core GPU und 8 GB Arbeitsspeicher).
  • 1 TB und 2 TB Speicherplatz kommt mit dem M4 Chip (10‑Core CPU, 10‑Core GPU und 16 GB Arbeitsspeicher).

Beim Mac geht`s doch auch!

Bei den technischen Details auf der Produktseite des iPad Pro M4 findet man ebenfalls einen Vermerk auf den beschnittenen M4. Hier setzt Apple aber voraus, dass potenzielle Käufer diese Daten auch im Vorfeld abrufen. Bestellt man bei Apple beispielsweise einen Mac, wird man während des Kaufvorgangs explizit auf die Zahl der Rechenkerne hingewiesen. Ein ähnlicher Infotext bei der Bestellung des iPad Pro M4 wäre deshalb eine feine Sache.

Auswirkungen im Alltag

Noch gibt es keine Benchmarks des M4. Man kann also schwer sagen, wie sich der fehlende Rechenkern im Alltag auswirken wird. Dass es sich bei dem 9-Kerner um eine CPU mit nur drei Performance-Kernen handelt, verrät der Hinweis „Bis zu 4 Performance-Kerne“. Das iPad Pro M4 mit 256 und 512 GB Speicher besitzt also nur drei Performance- und die vollen sechs Effizienz-Kerne. Beide Varianten des M4 arbeiten aber mit jeweils 10 GPU-Kernen.

Die Dreikern-Chips sind CPUs, die bei der Herstellung durch die Qualitätskontrolle gerauscht sind und mit deaktivierten Komponenten weiterverwendet werden. Dass Apple seine Ausschuss-Prozessoren noch irgendwie an den Mann bringen möchte, ist vollkommen legitim. Warum das mit dem Beschneiden des Arbeitsspeichers und einem intransparenten Bestellvorgang einhergehen muss, ist allerdings fragwürdig.

Nanotextur­glas ebenfalls nur für 1 TB & 2 TB

Gleiches gilt für die Möglichkeit, sein neues iPad Pro M4 mit einem Display aus Nanotextur­glas auszustatten. Für Käufer der 256 und 512 GB großen Modelle ist der zugehörige Button während des Bestellvorgangs ausgegraut.

Das 130 Euro teure Upgrade reduziert Reflexionen auf dem Bildschirm auf ein Minimum:

  • „Das Nanotextur­glas ist eine neue Option, die sich perfekt für High‑End Workflows mit Farb­management oder Projekte in anspruchs­vollstem Umgebungs­licht eignet. Das nanometer­genau präzise geätzte Nanotextur­glas behält die Bildqualität und den Kontrast bei und streut gleichzeitig Umgebungs­licht für noch weniger Blendeffekte.“

Warum bei den beiden kleineren Speichervarianten lediglich das Standardglas für die Konfiguration angeboten wird, ist unklar.

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