Apples eigenes 5G-Modem: Knifflige Entwicklung, soll aber Aussehen & Funktionsweise des iPhones verändern

Technik News
Stefan

Im Apple Park hat man die Entwicklung des eigenen 5G-Modems noch nicht aufgegeben. Die Umsetzung sei schwierig, könnte aber das Erscheinungsbild sowie die Funktionsweise eines iPhones grundlegend verändern.

Foto-Credits: Apple


An der Eigenentwicklung eines 5G-Modems versucht sich Apple schon viele Jahre. Alle aktuellen iPhones und iPads sowie die Apple Watch werden derzeit mit Chips von Qualcomm ausgestattet. Warum man in Cupertino lieber auf ein selber entwickeltes Modem zurückgreifen möchte, ist klar: Es geht um die Lizenzgebühren, die Apple für jede verbaute Einheit an Qualcomm bezahlen muss.

In der Vergangenheit musste Apple jedoch einige Rückschläge hinnehmen. Vor gut zwei Jahren gab der Analyst Ming-Chi Kuo zu bedenken, dass der iPhone-Hersteller mit seiner Eigenentwicklung offenbar gescheitert sei. Ende 2023 wussten mehrere Leaker sogar von der vollständigen Einstellung des Projekts zu berichten.

Debüt wahrscheinlich mit dem iPhone SE 4

Doch Apple hat weitergemacht. Das gab Apples Senior Vice President of Hardware Technologies Johny Srouji in einem Interview mit CNBC zu verstehen. Srouji ist im Apple Park für die Entwicklung des 5G-Modems verantwortlich und räumte ein, dass man in der Vergangenheit sehr wohl mit dem einen oder anderen Problem zu kämpfen hatte.

In den letzten sechs Jahren waren laut Srouji Tausende Ingenieure an der Eigenentwicklung, die bisher mehrere Milliarden Dollar und Millionen an Arbeitsstunden verschlungen hat, beteiligt. Der erste 5G-Chip aus dem Hause Apple nähert sich allerdings der Fertigstellung und soll zuerst in einem "Nischenprodukt" wie zum Beispiel dem iPhone SE zum Einsatz kommen.

Integration in das SoC

Uns als Kunden ist es eigentlich egal, welcher 5G-Chip in unseren iPhones und iPads arbeitet. Die Verantwortlichen bei Apple sehen das im Grunde genommen genau so – wären da nicht die eingangs erwähnten Lizenzabgaben an Qualcomm. Denn das erste von Apple selber entwickelte 5G-Modem wird nicht besser sein als der Chip der Konkurrenz. Das soll sich aber in den nächsten Jahren ändern.

Neben dem Zugang zum 5G-Netz regelt das Modem auch Wi-Fi- und Bluetooth-Verbindungen. Das Apple-Modem soll weniger Platz beanspruchen, was mehr Raum für andere Komponenten zulässt. Außerdem ist es laut Srouji zuverlässiger und benötigt weniger Energie als der Qualcomm-Chip.

Apple hat sich als Ziel gesetzt, das Modem irgendwann direkt in den A-Chip zu integrieren. Das System-on-a-Chip (SoC) würde dann neben dem Prozessor, der GPU, die Neural Engine und dem Arbeitsspeicher auch alle Bauteile enthalten, die für die Konnektivität notwendig sind, was letztlich das Aussehen und die Funktionsweise eines iPhones verändern könnte.

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